Kinder fragen, die taz antwortet: Wird man groß, wenn man viel isst?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Noah, 6 Jahre alt.

Der größte Mann der Welt, Sultan Kosen, beim Frisör.

Mit 2,51 m ist Sultan Kosen der größte Mensch der Welt Foto: Halil Ibrahim Sincar/Anadolu/picture alliance

Lieber Noah, du möchtest wissen, ob große Erwachsene so groß sind, weil sie als Kinder mehr gegessen haben. Als ich deine Frage gelesen habe, musste ich gleich an diesen Satz denken, den insbesondere Großeltern gerne aussprechen. Wenn ich als Kind den wachsweichen Kohlrabi oder (noch schlimmer!) labberigen Wirsing auf meinem Teller nicht anrühren wollte, habe ich ihn oft gehört: „Iss das auf, damit du groß und stark wirst!“

Ich bin mir sicher, du kennst diese Aufforderung – vielleicht war sie ja sogar der Grund, warum du uns geschrieben hast. Dann lass uns mal herausfinden, wie viel da dran ist.

Zuerst einmal können wir festhalten: Unsere Eltern und Großeltern haben tatsächlich Einfluss darauf, wie groß wir selbst werden. Aber nicht unbedingt, weil sie uns anweisen aufzuessen – sondern weil wir ihre Gene in uns tragen. Wie groß wir irgendwann mal werden, hat sehr viel damit zu tun, wie groß die Menschen sind, die uns gemacht haben.

Unsere Eltern tragen sogenannte Erbanlagen in sich, die Informationen über die Größe und andere Merkmale (wie zum Beispiel die Form der Nase oder die Farbe der Haare) enthalten, und geben sie an uns weiter.

Konkret heißt das: Sind unsere Eltern eher groß, werden auch wir eher groß. Sind sie eher nicht so groß, werden auch wir eher nicht so groß.

Aber es gibt auch noch andere Faktoren, die unsere Körpergröße mitbestimmen, und hier kommt die Ernährung ins Spiel. Grundsätzlich ist erst mal wichtig, dass wir als Kinder immer genug Nahrung zur Verfügung hatten und keinen Mangel, also dauerhaften Hunger, erleben mussten. Darüber hinaus geht es aber gar nicht so sehr darum, wie viel wir gegessen haben, sondern darum, was wir gegessen haben.

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Ex­per­t:in­nen empfehlen für gutes Wachstum eine „abwechslungsreiche Mischkost“. Ich gebe zu, das klingt nicht so super aufregend – aber Getreide, Gemüse, Kartoffeln, Obst, pflanzliche Fette und Eiweiß sind nun mal ziemlich gut für uns. Nüsse, Rote Bete, Ananas und Eier sollen ganz besonders hilfreich sein fürs In-die-Höhe-schießen. Und, ein Lichtblick: Bitterschokolade. Na ja, allerdings ungezuckert.

Übrigens: Wusstest du, dass Menschen morgens etwas größer sind als abends? Das liegt an den Bandscheiben in der Wirbelsäule, die sich über Nacht ein wenig ausdehnen. So können sogar mehrere Zentimeter dazukommen! Vielleicht haben große Erwachsene also auch einfach nur sehr, sehr gut geschlafen.

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