Annäherung von Venezuela und USA: Öl-Sanktionen gelockert

Bald könnte aus Venezuela wieder Erdöl fließen: US-Präsident Biden lockert Sanktionen. Das südamerikanische Land hat die größten Ölreserven weltweit.

An einer holzvertäfelten Wand hängt das Chevron-Logo

Dort herrscht schon länger kein Betrieb mehr: Das Chevron-Büro in Venezuelas Hauptstadt Caracas Foto: Marco Bello/rtr

WASHINGTON dpa | Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat nach eigenen Angaben Restriktionen gegen die Ölfirma Chevron in Venezuela gelockert. Ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter sagte am Dienstag in einer Telefonschalte mit Journalisten, das Finanzministerium habe Chevron eine eng gefasste Erlaubnis erteilt, „Bedingungen für mögliche zukünftige Aktivitäten in Venezuela auszuhandeln“.

Er betonte, damit solle die Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen Staatschef Nicolás Maduro und dem selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó unterstützt werden. Das Guaidó-Lager habe um diese Unterstützung gebeten.

Die venezolanische Vize-Präsidentin Delcy Rodríguez schrieb auf Twitter, die Regierung Venezuelas habe die Nachricht geprüft und bestätigt, dass die USA US-amerikanische und europäische Ölkonzerne zu Verhandlungen und zu einer Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit in Venezuela autorisiert habe. Venezuela hoffe, dass diese Entscheidungen der USA den Weg für die „vollständige Aufhebung“ der „illegalen“ Sanktionen ebnen werden.

Die venezolanische Opposition um Juan Guaidó und Regierungsvertreter Jorge Rodríguez teilten zudem mit, dass es zu einem Treffen gekommen sei. Einen jüngsten Dialog mit der Opposition hatte die Regierung nach der Auslieferung des Maduro-Vertrauten Alex Saab an die USA im Oktober abgebrochen.

Venezuela, das über die größten Ölreserven der Welt verfügt, steckt in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Oppositionsführer Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten erklärt und versucht seitdem, Maduro aus dem Amt zu drängen. Er erhielt viel Unterstützung aus den USA und anderen Ländern, konnte sich aber in Venezuela selbst nicht durchsetzen.

Maduro wird vom mächtigen Militär unterstützt. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hatte es im März Gespräche zwischen Vertretern der US- und der Maduro-Regierung in Venezuela gegeben.

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