Erneuerbare statt Fossile: So geht der 1,5-Grad-Stop

Das Fenster, um die Klimakrise kontrollierbar zu halten, schließt sich. Die Internationale Energieagentur hält es aber theoretisch noch für möglich.

Auf rund sechs Meter Höhe sind Solarpanels über einem Hopfenfeld angebracht - Luftaufnahme mit Drohne

Solarpanels über einem Hopfenfeld, der Ausbau der Solarenergie ist ein Lichtblick Foto: Armin Weigel/dpa

BERLIN taz | Es gibt Lichtblicke: Das Tempo beim Ausbau von Solarenergie und bei der Etablierung von Elektroautos entspricht mittlerweile dem, das die Internationale Energieagentur (IEA) für nötig hält, um die Erderhitzung bei 1,5 Grad zu begrenzen.

„Der Pfad zu den 1,5 Grad hat sich in den vergangenen zwei Jahren verengt, aber Energiewende-Technologien halten ihn offen“, sagte IEA-Chef Fatih Birol am Dienstag, als er den Bericht „Klimaneutral bis 2050“ vorstellte.

Theoretisch hält die Agentur es also noch für möglich, dass die Welt ihr Ziel aus dem Pariser Weltklimaabkommen erreicht. Darin haben die Regierungen der Welt 2015 versprochen, „Anstrengungen zu unternehmen“, die Erderhitzung bei 1,5 Grad zu stoppen. So sollen die Folgen des Klimawandels in Schach gehalten werden, zum Beispiel immer extremeres Wetter.

Damit das klappt, muss die Menschheit schnell mit dem Ausstoß von Treibhausgasen aufhören. Laut Weltklimarat IPCC muss der sich bis 2030 ungefähr halbieren und 2050 praktisch bei null liegen. Bislang geht es aber genau in die andere Richtung: Der globale Energiesektor war im vergangenen Jahr mit einem CO2-Ausstoß von 37 Milliarden Tonnen so klimaschädlich wie noch nie zuvor.

Erneuerbare Energiegewinnung verdreifachen

Die Klimaziele in vielen Staaten passen laut der Energieagentur noch nicht zum 1,5-Grad-Ziel. Reiche Länder müssten die Klimaneutralität bis 2045 anstreben. Deutschland tut das bereits, viele andere haben sich für 2050 entschieden. Das wäre laut dem Bericht ein angemessenes Jahr für China. Die Volksrepublik will bislang aber erst zehn Jahre später klimaneutral sein.

Die erneuerbare Energieerzeugung muss sich dem IEA zufolge bis 2030 verdreifacht haben. Außerdem dürften keine neuen Projekte für fossile Energien mehr gestartet werden – vielmehr müsste die bestehende Infrastruktur dafür stillgelegt werden.

Kelly Trout von der Organisation Oil Change International forderte deshalb, dass die Staaten sich auf der kommenden Weltklimakonferenz ausdrücklich dazu verpflichten, aus der fossilen Energienutzung auszusteigen: „Die Zeit für einen raschen, gerechten und vollständig finanzierten Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ist jetzt gekommen.“

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