EMtaz: La Kolumne: Alles andere als sprachlos
„Allez les Bleus“ – „Thomas Müller“ – „Pogba“ – „Schweinsteiger“: Auf seltsame deutsch-französische Unterhaltungen werden andere folgen.
Es braucht gar nicht viel, um in den deutsch-französischen Dialog einzutreten. Das wurde mir kürzlich in Sichtweite zum Stade Pierre-Mauroy in Lille vorgeführt. Ein Mann in Blau fragt einen Mann in Weiß: „Allemand?“ Der nickt erfreut darüber, erkannt worden zu sein, und hält auch mit seinem Wissen nicht hinter dem Berg. Mehr feststellend als fragend sagt er: „Allez les Bleus“.
Ersterer ist ebenso glücklich und setzt das Gespräch fort: „Thomas Müller“. Letzterer entgegnet: „Pogba“. Er grinst dabei und schaut zu seiner Frau, als ob er für seine Schlagfertigkeit gelobt werden wollte. Aber die Unterhaltung hat ja gerade erst begonnen. Der Franzose lächelt zwar, fährt jedoch unbeeindruckt fort: „Neuer“. Der Deutsche kontert: „Griezmann“. Es geht hin und her. „Kroos“ und „Coman“. „Schweinsteiger“ und „Payet“.
Man kennt sich, man versteht sich, man hat sich einiges zu sagen. Am Ende der Unterhaltung, der Mann mit dem weißen Trikot hatte doch das letzte Wort („Sagna“), umarmen sich beide. „Der war aber echt sympathisch“, sagt der Deutsche kurz darauf zu seiner Frau. Sie nickt.
Vielleicht kommt es ja bald noch zum direkten Duell zwischen den Blauen und den Weißen. Dann wird der deutsch-französische Austausch weiter intensiviert werden können. Der deutsch-isländische Dialog steckt dagegen noch in den Kinderschuhen. Das muss sich ändern. Spätestens seit Montagabend muss das allen bewusst sein.
Hier eine Handreichung für das erste Gespräch: Halldorsson, Saevarsson, Arnason, Sigurdsson, Skulason, Gudmundsson, Sigurdsson, Gunnarsson, Bjarnason, Bödvarsson, und Sigthorsson. Nun, Letzterer ist vielleicht schon bekannt. Aber für eine richtige Unterhaltung reicht das ja nicht.
Leser*innenkommentare
Arehouria
Ich sehe das leider noch nicht. Hab irgendwie im Gefühl, dass gegen Italien wieder Endstation ist