Republikaner im US-Bundesstaat Texas: Schwule künftig „heilen“
Klar, wer homosexuell ist, strebt nach „Heilung und Ganzheit“. Daher darf man Menschen solche Therapien nicht vorenthalten. Finden die Konservativen in Texas.
FORT WORTH dpa | Die Republikaner im US-Staat Texas wollen Schwule künftig mit psychologischen Therapien „heilen“ – und müssen für diesen Beschluss heftige Kritik einstecken. Die knapp 10.000 Parteimitglieder nahmen den Punkt bei ihrer jährlichen Versammlung in Fort Worth ins Parteiprogramm auf, berichtete CNN am Montag.
Das Programm erkennt eine „wiedergutmachende Therapie und Behandlung“ für alle Patienten als rechtmäßig und effektiv an, die „nach Heilung und Ganzheit ihres homosexuellen Lebensstils streben“. Kein Gesetz und keine Anordnung dürfe den Zugang dazu behindern. In der medizinischen Fachwelt werden jedoch Therapien, die auf eine Änderung der sexuellen Orientierung abzielen, einhellig abgelehnt.
Mit dem Beschluss vom Samstag wandten sich die Republikaner insbesondere gegen Regelungen der Staaten Kalifornien und New Jersey, wo solche höchst umstrittenen Behandlungen für Minderjährige seit vergangenem Jahr verboten sind.
Eine Reihe von Verbänden aus Medizinern und Psychologen haben sich in den USA bereits gegen die Therapie zur „Konvertierung“ von Schwulen ausgesprochen. Dies sei von allen Berufsständen zu geistiger Gesundheit abgelehnt worden, schreibt die American Psychological Association (APA).
Auch New Jerseys Gouverneur Chris Christie hatte sich auf die APA berufen. Bemühungen, die sexuelle Orientierung zu ändern, könnten zu Depressionen, Drogenmissbrauch, sozialem Rückzug, einem geringeren Selbstwertgefühl und Suizid-Gedanken führen.
Leser*innenkommentare
Jaehn
@Martin1
@ Ernst Tschernich
Das "Geschlecht" sozial gemacht ist, bedeutet nicht, dass es unserem Willen unterliegt. Der Habitus und damit auch unser geschlechtliches/sexuelles Selbstverständis geht uns als wollende und denkende Individuen ersteinmal voraus. Auch das "soziale Konstrukt" Gender ist uns so faktisch gegeben wie wenn Geschlecht rein biologisch determiniert wäre.
Im Fachjargon ist Geschlecht eine sozial fungierende Ontologie. Zwar im großen Rahmen einer Kultur- und Gesellschaftsentwicklung veränderbar, aber kaum oder nur marginal auf der individuellen Ebene
shumil
Es gibt auch Staaten auf diesem Globus, da werden lesbische Frauen mit richterlich angeordneter Zwangsvergewaltigung 'geheilt'.
Das würde doch auch noch in dieses Parteiprogramm passen ...
Daniel L
Jubel in der AfD-Parteileitung. "Das nehmen wir auch für´s nächste Afd_Wahlprogramm!"
Frau von Storch übernehmen Sie!
Martin1
Das ist doch genau auf Linie mit den Gender-Gläubigen: Geschlecht ist sozial/selbst gewählt, und nicht biologisch, somit kann man es auch ändern.
Jan Fleischhauer schrieb das im Januar im SPIEGEL.
Ich hätte nie gedacht, dass Genderismus von den Republikanern kommt... Wahrscheinlich ist auch das Genderismus-Konzept hirnrissig. Wie die amerik. RepublikanerInnen.
Ernst Tschernich
Da treffen sich die Republikaner mit dem Genderismus. Für den ist ja die sexuelle Präferenz ein gesellschaftliches Konstrukt, das man frei wählen kann. Also eine Willensentscheidung.