Ort ohne Wiederkehr: Als Uigurin in Chinas Lager

Die in China inhaftierte Uigurin Mihrigul Tursun zur Premiere ihres Buches „Ort ohne Wiederkehr“ – über Ausmaß und Leid des kulturellen Genozids.

Links die Autorin des Buches mit einem rosafarbenden Kopftuch und rechts das Cover des Buches

Von der systematischen Unterdrückung des uigurischen Volks Foto: Kuzzat Altay/Heyne Verlag

„Keiner soll mehr sagen können, er habe es nicht gewusst.“ Mihrigul Tursun ist 2018 mit ihrer Aussage vor dem US-Kongress zu den Zuständen in den chinesischen Lagern in der Provinz Xinjiang international bekannt geworden.

Wann: Di., 25.01.2022, 19 Uhr

Wo: youtu.be/AV7byj2C9_k

Kontakt: taztalk@taz.de

Menschenrechtsorganisationen und Regierungen sprechen von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit am Uigurischen Volk. Mihrigul Tursun hat die chinesischen Bestrebungen zur totalen Assimilation der muslimischen Minderheit selbst erlebt. Sie war mehrfach in sogenannten „Umerziehungslagern“ interniert und erlitt dort als junge Mutter Grausamkeit und Entmenschlichung durch Folter, Willkür, Gehirnwäsche, Zwangssterilisation und totale Überwachung. In der Gefangenschaft getrennt von ihren Drillingen, kam ein Kind im chinesischen Gewahrsam ums Leben, die Hintergründe sind offen.

Die ersehnte Rettung

Knapp vor der ihr angekündigten Hinrichtung konnte sie sich durch die Beharrlichkeit ihres ägyptischen Ehemannes und mit Hilfe des ägyptischen Botschafters nach zwei Jahren erlittenen Terrors nach Kairo retten und lebt heute in Washington.

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Mihrigul Tursun absolvierte ihr Betriebswirtschaftsstudium in Kairo und geriet dort als praktizierende Muslima in das Fadenkreuz der chinesischen Behörden. Nach ihrer Befreiung aus dem Lager und Flucht in die USA sagte sie vor dem US-Kongress über die Bedingungen und Foltermethoden in den chinesischen Lagern aus. Im Dezember 2018 wurde Tursun mit dem Citizen Power Award ausgezeichnet. Ihr Buch „Ort ohne Widerkehr. Wie ich als Uigurin Chinas Lager überlebte“, welches im Heyne Verlag erscheint, schrieb sie gemeinsam mit der Journalistin Prof. Dr. Andrea C. Hoffmann.

Als weitere Gäst:innen im taz Talk sind dabei:

Dr. Julia Duchrow leitet die Abteilung Politik und Activism und ist Stellvertreterin des Generalsekretärs von Amnesty International in Deutschland.

Mihriban Memet lebt und arbeitet seit 1996 in Deutschland. Sie ist als Menschenrechtsaktivistin tätig, übersetzt aus dem Uigurischen und engagiert sich in der Flüchtlingsarbeit für Uiguren.

Prof. Dr. Andrea C. Hoffmann ist Buchautorin, Journalistin und Professorin für Investigativen Journalismus an der HAW Hamburg. Ihre Biografien über starke Frauenschicksale wurden weltweit in 17 Sprachen übersetzt.

Moderation:

Moderiert wird der taz Talk von Sven Hansen, Asien-Redakteur der taz und Host von Han Sens Asientalk.

Ein taz Talk in Kooperation mit dem Heyne Verlag.

Sie möchten vorab Fragen für diese Veranstaltung einreichen? Oder nach dem Gespräch Zuschauer:innen-Feedback geben? Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Mail: taztalk@taz.de

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