Urheber des Virus „NotPetya“: Steckt das russische Militär dahinter?
Der Virus „NotPetya“ sorgte im Vorjahr für Schäden in Milliardenhöhe. Die USA verdächtigen das russische Militär. Moskau dementiert den Vorwurf.
WASHINGTON dpa | Die USA und Großbritannien haben dem russischen Militär die Urheberschaft für eine Attacke unter dem Namen „NotPetya“ aus dem Vorjahr mit erheblichen Kosten vorgeworfen. Auch Australien schloss sich am Freitag der Kritik an Moskau an. Der Virus, der in der Ukraine, im Westen und auch in Asien Schäden in Milliardenhöhe verursacht haben soll, sei Teil der ständigen Versuche des Kreml, die Ukraine zu destabilisieren, verlautete am Donnerstagabend aus dem Weißen Haus.
„Dies war eine rücksichtslose Cyberattacke, die international Konsequenzen haben wird“, hieß es. Die genaue Art der Gegenmaßnahmen wurde aber nicht genannt. Zuvor hatte bereits die britische Regierung in einer Stellungnahme erklärt, man könne „fast sicher“ sein, dass Russland hinter dem groß angelegten Hackerangriff stecke.
In einer am Freitag verbreiteten Erklärung verurteilte die australische Regierung das Verhalten Russlands, „das der Weltwirtschaft, den Regierungsbehörden, der Wirtschaft und auch der Sicherheit und dem Wohlergehen Einzelner hohe Risiken“ gebracht habe. Australien werde seine internationalen Partnerschaften stärken, um den „böswilligen Missbrauch“ des Internets zu verhindern.
Der Kreml wies die Vorwürfe erneut zurück. Moskau hatte jede Mitwisserschaft an der Attacke schon früher kategorisch dementiert. Kremlsprecher Dmitri Peskow nannte die Vorwürfe nach Angaben der Agentur Tass „haltlos“ und „nichts anderes als die Fortsetzung einer unbegründeten und ohne Beweise geführten russophoben Kampagne“. In einer Mitteilung der russischen Botschaft in London hieß es, die Anschuldigungen seien Teil einer Kampagne zur „Dämonisierung Russlands“.
Der Virus „NotPetya“ hatte zunächst Rechner in der Ukraine befallen, ehe er sich auf Geschäftspartner ukrainischer Firmen im europäischen, amerikanischen und asiatischen Ausland ausweitete. Zu den Opfern gehörten unter anderem der Pharma-Riese Merck, die dänische Reederei A.P.Moller-Maersk und das Logistik-Unternehmen TNT.
Leser*innenkommentare
Martin_25
All das Gerede kommt daher, dass der Russischen Regierung eine Absicht zur Schädigung anderer Länder unterstellt wird.
Unter dieser Annahme wird dann munter drauflos phantasiert. Wenn man ein Motiv praktisch vorgibt, dann geht es nur noch um eine Gelegenheit, aber die haben alle Staaten auf der Welt.
Was im Bericht fehlt ist die Tatsache, dass auch russische Firmen zu den Opfern zählen.
Volker Birk
Gibt's wenigstens diesmal auch nur den Hauch eines Beweises?
warum_denkt_keiner_nach?
@Volker Birk Beweise? Sie haben Ideen :-)
warum_denkt_keiner_nach?
"Zu den Opfern gehörten unter anderem der Pharma-Riese Merck, die dänische Reederei A.P.Moller-Maersk und das Logistik-Unternehmen TNT."
Rosneft bitte nicht vergessen...
Da Hias
Schönen Gruß ins Glashaus, lieber Wertewesten, insbesondere liebe USA aus dem Glashaus. Siehe Stuxnet, das je nach Verschwörungstheorie und/oder Indizienlage aus wertewestlicher Richtung recht gezielt u.a. gegen die iranische Nukleartechnologie losgelassen wurde oops ich vergaß: WIR sind ja die Guten ....
https://de.wikipedia.org/wiki/Stuxnet
....Wenn wir hier schon bei nicht widerlegbaren, aber auch nicht beweisbaren Vermutungnen sind, um jeweils schön fein eigene Feindbilder zu schärfen.
conny loggo
Wer mit Stuxnet anfängt muß mit Nachahmern leben!
Hannes Hegel
Da es noch nicht zum Allgemeinwissen zu gehören scheint wäre in solch einem Artikel der Hinweis angebracht, dass eine Attribuierung von Angriffen über IT-Infrastruktur quasi unmöglich ist. Sämtliche "Beweise" sind allenfalls Indizien, wenn nicht sogar bewußt gelegte falsche Fährten. Eine seriöse Berichterstattung sollte dies erwähnen.
xxxLCxxx
xxxLCxxx
Na, das haben wir aber stark "gekürzt"?
Da stand ein Unicode 'Daumen nach oben' (U+1F44D) und ein '+1' (sollte der Daumen abfallen).
Nun ist beides wech ... *lol*
kditd
"OK Comrade, on this line you sign author of virus!"
...Not Petya...
Alltag im russischen Hackerlager.
Gregor Tobias
@kditd Kaspersky: never!