Unruhen in Indien: Mit Gewalt zur Unabhängigkeit

Im Nordosten Indiens sind mindestens zehn Muslime von Rebellen erschossen worden. Die Täter kämpfen für einen eigenen Bundesstaat und verübten die Morde aus Rache.

Begräbnis für einen muslimischen Politiker, der von Rebellen erschossen wurde. Bild: ap

NEU DELHI dpa | Militante Aufständische haben in Assam im Nordosten Indiens mindestens zehn Menschen in verschiedenen Dörfern erschossen. Die Täter seien Mitglieder einer verbotenen militanten Gruppe der Volksgruppe der Bodo, die für einen eigenen Bundesstaat in Indien kämpft, sagte der örtliche Polizeichef am Freitag. Wahrscheinlich seien die Tötungen eine Vergeltungsaktion dafür, dass Sicherheitskräfte derzeit gegen die Aufständischen vorgingen.

Die Täter schossen demnach in der Nacht zum Freitag in den Distrikten Kokrajhar und Baksa wahllos auf Dorfbewohner. Unter den Toten seien auch zahlreiche Frauen und Kinder. Vier Menschen seien verletzt worden. 200 zusätzliche Sicherheitskräfte wurden in die Region geschickt.

Alle getöteten waren Muslime. In Assam kommt es immer wieder zu blutigen Unruhen zwischen alteingesessenen Bevölkerungsgruppen und muslimischen Einwanderern, die meistens aus dem benachbarten Bangladesch stammen.

Dabei geht es auch um Landrechte. Erst vor zwei Jahren kamen in der Region mehr als 80 Menschen ums Leben, mehr als 400 000 Menschen mussten fliehen und leben zum Teil bis heute in Flüchtlingslagern.

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