Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein: Enttäuschend für SPD
Die Nr.1 bleibt die CDU. Die SPD konnte bei den Wahlen zulegen, erfüllte ihre Erwartungen aber nicht. Freude pur dagegen bei den Grünen: Ihre Zahlen steigen weiter.
KIEL dpa | Bei den Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein hat sich die CDU als stärkste Partei behauptet. Die Christdemokraten mit ihrem neuen Landesvorsitzenden Reimer Böge holten am Sonntag landesweit 38,9 Prozent. Damit lag die CDU deutlich vor der SPD, die auf 29,8 Prozent kam und gegenüber 2008 3,2 Punkte hinzugewann.
Die CDU steigerte sich um 0,3 Punkte. Sie ist in allen Kreisen sowie in den kreisfreien Städten Flensburg und Neumünster stärkste Kraft. Die SPD schaffte dies auf Kreisebene nur in Kiel und Lübeck. Klarer Gewinner waren die Grünen mit 13,7 Prozent. Sie verbesserten sich damit zur Kommunalwahl 2008 klar und gegenüber der Landtagswahl 2012 leicht. Die FDP rutschte gegenüber 2008 von 9,0 auf 5,0 Prozent ab.
Die Piraten, die vor einem Jahr noch mit 8,2 Prozent in den Landtag einzogen, blieben bei 1,6 Prozent hängen. Sie schnitten damit noch schlechter ab als die Linke (2,5 Prozent), die vor einem Jahr den Wiedereinzug in den Landtag klar verpasste.
Die Wahlbeteiligung sank auf den historischen Tiefstand bei einer Kommunalwahl von 46,7 Prozent. In der Landeshauptstadt Kiel betrug sie nur gut 37 Prozent.
Der neue CDU-Landeschef Reimer Böge zeigte sich erfreut, aber nicht "rundum happy" über das Abschneiden seiner Partei. Ziel sei es gewesen, erneut als stärkste Partei hervorzugehen, sagte Böge.
Die Partei habe sich nach dem Führungswechsel im März sehr schnell stabilisiert. Ministerpräsident Torsten Albig von der SPD reagierte enttäuscht: "Wenn das ein Landtagswahlergebnis wäre, wären wir natürlich nicht zufrieden", sagte er. Das Ergebnis sei unerfreulich. Anspruch der SPD müsse es immer sein, stärkste Kraft zu sein und die 40 Prozent im Blick zu haben. "Davon sind wir noch 'ne ganze Ecke weg."
Leser*innenkommentare
mamabo
Gast
@Theodora, danke, aber...
ist es ein "Luxus", seine Meinung ohne Androhung von Folter äußern zu dürfen?
Im Kapitalismus wird nicht gefoltert - wenigstens nicht sichtbar. Fühlbar + merkbar ist dagegen die Angst, durch "unbedachte Meinungsäußerungen" etwas zu verlieren und "ausgehungert" zu werden. Viele äußern ihre "freie" Meinung darum nur noch an Stammtischen oder an Marktständen. An Orten, wo sie wirksamer wäre, wird die Klappe gehalten oder sogar gelobhudelt. Schön zu beobachten in den Öffentlichen Sitzungen der politischen Gremien, noch schöner in den Hofberichterstattungen der Lokalpresse. Sitzen da nicht die Profis der Meinungsfreiheit?
Freibier wäre da vielleicht ein "Zungenbrecher".
gerstenmayer
Gast
@von an Mr. Gerstenmayer
puls runterfahren und schaum von der unterlippe abwischen-herr oberlehrer-und lesen sie meinen kommentar nochmal durch-auch diese meinung sollten
sie in ihrer achso- demokratischen gesinnung akzeptieren,o.k.?
Theadoro
Gast
@Mamabo
Wir reden wohl aneinander vorbei.
Ich sprach von dem Luxus, seine Meinung äußern zu dürfen (zB ohne Androhung von Folter), jedoch dieses
immer seltener zu tun.
Und zu Deinem letzten Punkt:
Ich habe die Mehrheit Lübecks als bequem und (angesichts der extrem niedrigen Wahlbeteiligung!)
meinungslos bezeichnet und nicht irgendwelche Kandidaten...
Freibier ist aber auch ein zu schlagendes Argument.
Bin schon dabei =)
an Mr. Gerstenmayer
Gast
Wenn Sie sich mit der Identität dieses Landes so verbunden fühlen, beginnen Sie doch einfach mal damit, auch dessen Rechtschreibung anzuwenden.
Ansonsten kann ich Ihnen nur raten, zu akzeptieren, dass andere Mitbürger andere Parteien bevorzugen, denn Demokratie und damit die Freiheit, für etwas anderes zu stehen als Sie gehört zur Grundlage der deutschen Identität.
mamabo
Gast
@Frank Piegsa:
"Einzig eine ungültige Stimmabgabe hätte keine Mit-Wirkung in dieser Form..."
In Bad Segeberg gab es eine Kampagne, ungültig zu wählen. Denn die Stadt unter Bürgermeister Schönfeld war mit dem Abriss des Jugendkulturzentrums HaK - Hotel am Kalkberg einer Forderung der NPD-SE nachgekommen... Leider war die Kampagne "Demokratie wählen - Stadt-Parteien abwählen" nicht sonderlich erfolgreich. Vermutlich weil "die Leut" den Unterschied zwischen "Wahlboykott" und "Stimmboykott" nicht verstanden haben. Selbst die Orts-Presse hat das verwechselt. Könnten Sie das bitte nochmal für alle Laien klar machen?
mamabo
Gast
@Theadoro:
"wir verwöhnten Westeuropäer erlauben uns doch tatsächlich den LUXUS..."
irrtum, es waren nicht verwöhnte luxus-europäer, sondern die "armen der armen" - am geiste ("Bildungsferne"), am alter ("Jugend") an finanzkraft ("sozial Schwache"), die dem Demokratie-Spektakel fernblieben. aber in lübeck hat es immerhin "die "Spaß"-Partei" geschafft, in die bürgerschaft zu kommen. weil deren wählerinnen + kandidaten bequem + meinungslos sind?
goofy3
Gast
mir wird gerade schlecht, nicht nur weil gerstenmayer (wenn der gemeint sein sollte auch noch falsch geschrieben) noch christliche werte, bei den C parteien sieht, kennt niemand mehr die bibel?
ne, auch die "sondermänner", welche nicht einmal bemerken, das die braune soße wieder schwappt, in einer stadt eingezogen in anderen fehlten manchmal weniger als 10 wählerInnen.
nicht zuletzt wegen der ignoranz der christlichen...
Theadoro
Gast
So viele Menschen kämpfen um ihr Wahlrecht, auch angesichts massiver Bedrohung(!!!) - und wir verwöhnten Westeuropäer erlauben uns doch tatsächlich den LUXUS, den Sinn freier demokratischer Wahlen zu hinterfragen,um am Ende dann lieber doch gemütlich zu Hause zu bleiben, anstatt unsere Stimme zu erheben!
Es passt doch aktuellen Machthabern super in den Kram, wenn keiner mehr zur Wahl geht.
Die müssen doch irgendwann nur noch für sich selbst stimmen und haben schon gewonnen.
Egal, wie "klein und unwichtig" diese Wahl erscheint, irgendwo fängt es an....
Es sollte doch gerade "links-denkenden" Menschen wichtig sein, einer Wahl mit ihrer Stimme Gewicht zu verleihen.
Natürlich ist man nicht mit allem zufrieden, was Politik momentan zu bieten hat, ich selbst bin auch nach jeder Wahl frustriert, TROTZDEM und gerade deswegen gehe ich weiter wählen!
Grüße aus dem meinungslosen und bequemen Lübeck
Frank Piegsa
Gast
Natürlich ist es betrüblich, dass der Rechte Rand wieder hinein geschlüpft ist - aber leider übersehen die Autonomen und die Antifa, dass sie diesen mit gewählt haben - denn zu Hause bleiben bewirkt, dass sich die, die rein kommen, sich die Boykottstimmen teilen...so ist nun mal das Wahlrecht.
Einzig eine ungültige Stimmabgabe hätte keine Mit-Wirkung in dieser Form...
Ute
Gast
Bei Wahlen in (Süd)Schleswig, weniger in Holstein, will man auch wissen, wie der SSW abgeschnitten hat.
Oder ist der gar nicht erst angetreten?
Und überhaupt, womit haben denn die einzelnen Parteien zu punkten versucht?
Agrarinvestor
Gast
Ohne die Zusicherung der Landwirte hätte Hitler niemals den Krieg führen können.
Daher folgerichtig, die CDU hält die Landwirte bei der Stange.
Wer weiß was noch kommt.
Sondermann
Gast
Eine wirklich gute Nachricht wurde leider nicht erwähnt:
Die Rechtsextremisten hatten in Schleswig-Holstein keine Chance. Keine Partei rechts von der CDU kam auf mehr als 0,1 %.
I.Q
Gast
Sinnlose Prozentbetrachtung,
über was konnte man bei diesen Kommunalwahlen in SH entscheiden, worin unterschieden sich die Parteien in ihrer Vorstellung, was die Inhalte von kommunaler Politik zu gestalten seien?
Nemo
Gast
Naja, streng genommen ist die Wahl ungültig, da über 50% der Wahlberechtigten gar nicht teilgenommen haben.
enttäuschend diese Wähler
Gast
Für die Dummheit anderer Leute, die immer wieder diese Parteien wählen, zahlen die restlichen Bürger in diesem Land.
Christliche WErte ? Das wissen diese Parteien mit dem C doch gar nicht mehr.
SPD war mal eine Arbeiterpartei und heute eine Lobbyistenpartei.
Die Grünen, die haben nur grün im Kopf, Umwelt, aber nicht die realen Probleme die das Volk umtreibt. Hauptsache sie schieben sich ordentliche Gehälter ein. Wem nutzt diese Partei ?
Wer falsch handelt, den bestraft irgendwann das Leben.
Durch das Festhalten an der Eurozone vor allem dem Euro werden wir bald die Folgen tragen. Siehe Griechenland, Spanien, Zypern, div. Länder die ebenfalls vor der großen Pleite stehen. sie sind untergegangen durch den EURO.
viccy
Gast
@ gerstenmayer
Identität dieses Landes, welche? Die in einem Dorf in Bayern, Sachen oder Meck-Pomm? Oder die in einem hippen Stadtbezirk in Hamburg, Berlin oder München? Die Identität von jungen Menschen, alten Menschen, Hauptschulabsolventen und Promovierten?
Die "Identität" eines Landes ist eine Projektionsfläche. Es ist eine innere Vorstellung, die seelig machen kann so wie der Glaube eines Kindes an den Weihnachtsmann. Real ist es nicht. Dafür ist die Gesellschaft viel zu heterogen, aus viel zu vielen Sub- und Sub-Sub-Gruppen bestehend.
Aber davon abgesehen: Wer hätte gedacht, dass einmal eine kinderlose Kanzlerin, die sich - wenn auch notgedrungen - für die Homo-Ehe ausspricht, als Symbol für christliche Werte und Familiensinn herhalten würde? :-)
Times are changing...
gerstenmayer
Gast
wenn überhaupt eine partei für christliche werte,heimatverbundenheit und familie steht ist es
cdu/csu !alle linkslastigen parteien stehen nicht für dieses ! ich bin bürger dieses landes und möchte keine partei wählen die ein problem mit der idendität dieses
landes haben-deshalb erstaunt es mich immer wieder dass diese parteien soviele wähler haben