Kommentar: CDU für Bremen ohne Ideen: Eine unscharfe Vision
Mit ihrem Wahlprogramm beweist die CDU nur, dass ihr zu Bremen nichts einfällt, was über Zündeleien im Kapitel Innere Sicherheit hinausginge.
Auch im Textteil fehlt's an Schärfe: Wahlprogramm der CDU-Bremen, untere Hälfte. Bild: taz.bremen-Scan
Manchmal stimmt er eben doch, der Spruch vom Bild, das mehr sagt, als tausend Worte: Auf dem Cover des CDU-Wahlprogramms ist eine Fotografie, deren vollendete Unschärfe den Maler Gerhard Richter neidisch machen könnte. Es gibt darauf rötliche, weißliche, orangene und gen Schwarz tendierende Teilflächen, mit viel Wohlwollen kann man die Fassade eines Gebäudes erahnen, aber wirklich zu erkennen ist: nichts.
Dieses Bild liefert die geradezu geniale Zusammenfassung des Wahlprogramms der Union: Bremens Finanzlage will sie durch die Streichung des autofreien Sonntags verbessern – das dürfte vermutlich nicht reichen. Ansonsten hat der Partei zu Bremen partout nichts einfallen wollen, so wenig jedenfalls, dass man sich über im Grunde skandalöse Zündeleien im Kapitel Innenpolitik fast schon freut: „Für die CDU“, heißt es dort, sei „das Sicherheitsgefühl ebenso entscheidend wie die objektiv messbare Kriminalitätsbelastung“.
Wollte man diesen delirierenden Satz wirklich als ernsthaftes Politikangebot lesen, würde er die Aufgabe des Realitätsprinzips zugunsten eines von Instinkten und Ressentiments geleiteten Handelns bedeuten – eine Einladung an Pegidisten. So indes erscheint er nur ein irisierendes Phänomen im Kontext einer im eigenen Nebel versinkenden Vision: Wäre die CDU Bremen ein Mensch, würde man auf ein Alkoholproblem tippen.
Kommentar: CDU für Bremen ohne Ideen: Eine unscharfe Vision
Mit ihrem Wahlprogramm beweist die CDU nur, dass ihr zu Bremen nichts einfällt, was über Zündeleien im Kapitel Innere Sicherheit hinausginge.
Auch im Textteil fehlt's an Schärfe: Wahlprogramm der CDU-Bremen, untere Hälfte. Bild: taz.bremen-Scan
Manchmal stimmt er eben doch, der Spruch vom Bild, das mehr sagt, als tausend Worte: Auf dem Cover des CDU-Wahlprogramms ist eine Fotografie, deren vollendete Unschärfe den Maler Gerhard Richter neidisch machen könnte. Es gibt darauf rötliche, weißliche, orangene und gen Schwarz tendierende Teilflächen, mit viel Wohlwollen kann man die Fassade eines Gebäudes erahnen, aber wirklich zu erkennen ist: nichts.
Dieses Bild liefert die geradezu geniale Zusammenfassung des Wahlprogramms der Union: Bremens Finanzlage will sie durch die Streichung des autofreien Sonntags verbessern – das dürfte vermutlich nicht reichen. Ansonsten hat der Partei zu Bremen partout nichts einfallen wollen, so wenig jedenfalls, dass man sich über im Grunde skandalöse Zündeleien im Kapitel Innenpolitik fast schon freut: „Für die CDU“, heißt es dort, sei „das Sicherheitsgefühl ebenso entscheidend wie die objektiv messbare Kriminalitätsbelastung“.
Wollte man diesen delirierenden Satz wirklich als ernsthaftes Politikangebot lesen, würde er die Aufgabe des Realitätsprinzips zugunsten eines von Instinkten und Ressentiments geleiteten Handelns bedeuten – eine Einladung an Pegidisten. So indes erscheint er nur ein irisierendes Phänomen im Kontext einer im eigenen Nebel versinkenden Vision: Wäre die CDU Bremen ein Mensch, würde man auf ein Alkoholproblem tippen.
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Kommentar von
Benno Schirrmeister
Reporter und Redakteur
Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.
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