Kandidat für die US-Präsidentschaftswahl: Bernie will Donald vertreiben
Der 77-jährige linke Politiker Sanders findet deutlich kritische Worte für den amtierenden US-Präsidenten. Er selbst will auf Gerechtigkeit und Basispolitik setzen.
WASHINGTON afp | US-Senator Bernie Sanders will abermals für die Präsidentschaft kandidieren. Der 77-Jährige kündigte seine Bewerbung am Dienstag in einem Radiointerview in seinem Heimatstaat Vermont an. Den bevorstehenden Wahlkampf wolle er mit einem „Glauben an Gerechtigkeit, an Gemeinschaft, an Basispolitik“ bestreiten, sagte der linke Politiker. Sein Ziel sei es, den Republikaner Donald Trump aus dem Weißen Haus zu vertreiben.
Sanders kritisierte den gegenwärtigen Amtsinhaber als „rassistisch, sexistisch, homophob und fremdenfeindlich“.Der parteilose Senator hatte sich bereits um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für die Wahl 2016 beworben und dabei unerwartet stark gegen seine Mitbewerberin Hillary Clinton abgeschnitten. Diese setzte sich letztlich nach einem harten Vorwahlkampf als Kandidatin ihrer Partei durch, unterlag dann aber bei der Wahl dem Republikaner Trump.
Der linksgerichtete Senator Sanders war in der damaligen Wahlauseinandersetzung zu einer Art Ikone vor allem junger Wähler geworden. Viele seiner Anhänger sind überzeugt, dass er Trump bei der Wahl besiegt hätte. Allerdings gibt es in der Partei nun auch kritische Stimmen, die hinterfragen, ob die Demokraten wirklich mit einem weißen Mann Ende 70 bei der nächsten Präsidentschaftswahl antreten sollten.
Sanders ist parteilos, stimmt im Senat aber mit den Demokraten. Sich selbst bezeichnet er als demokratischen Sozialisten. Er tritt ein für mehr soziale Gerechtigkeit und präsentiert sich gerne als Kämpfer gegen die Macht von Großkonzernen, Banken und Lobbyisten. Der 77-Jährige vertritt den Bundesstaat Vermont. In den vergangenen Wochen hatten bereits eine ganze Reihe von Demokraten ihre Bewerbung für die Kandidatur der Demokraten bei der Präsidentschaftswahl bekannt gegeben.
Leser*innenkommentare
Peter Meisel
GREAT! So etwas fehlt uns in Deutschland!
81331 (Profil gelöscht)
Gast
@Peter Meisel ...wieso? Es gibt doch genügend alte, will nicht sagen 'senile', Politiker, hier in Deutschland?!
Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch
LOL............ "the Bern" tritt wieder an. Fehlt nur noch, daß "H. Herself" ihre Kandidatur bekannt gibt.
Aber ernsthaft: Sanders Chance war 2016. 2020 hat sich die demokratische Partei, nicht zuletzt aufgrund seines Wirkens, so weit nach links verschoben, daß er sich Leuten wie Warren, Harris und Booker gegenüber sieht. Und alle "überholen ihn links". Sanders schafft es diesmal noch nicht mal durch die Vorwahlen.
Marius
@Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch Ich fänd einen alten weißen Mann als linken Heilsbringer eigentlich ganz amüsant :-).
Aber wenn es andere jüngere und ebenso vielversprechende Kandidaten gibt, dann hat er schon viel erreicht, klar.