„Islamischer Staat“ im Irak: Mehr als 700 Peschmerga getötet

Die IS-Miliz hat eine wichtige Versorgungsroute im Nordirak gekappt. Soldaten mussten fliehen. Seit Beginn der Kämpfe sind bisher Hunderte Peschmerga getötet worden.

Irakische Sicherheitskräfte in Baidschi, nördlich von Bagdad. Bild: reuters

SAMARRA/SULAYMANIYAH dpa/afp | Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben im Nordirak zum ersten Mal seit Wochen wieder eine für die Versorgung wichtige Region erobert. Am Mittwoch hätten die Extremisten die Region Dadschlia nördlich der Stadt Samarra eingenommen, sagte ein irakischer Sicherheitsbeamter der Deutschen Presse-Agentur.

Bei dem Angriff seien alle militärischen Stützpunkte der Iraker in dem Gebiet in die Hände der Miliz gefallen, die irakischen Soldaten hätten fliehen müssen. Nach Angaben des Sicherheitsbeamten wurden neun Soldaten getötet und fünf verletzt, als die Dschihadisten zu Beginn des Angriffs einen Lastwagen am Eingang eines Stützpunktes in die Luft gesprengt hätten.

Dadschlia liegt rund 110 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bagdad am Tigris. Entlang des Flusses verläuft eine wichtige Versorgungsroute für das irakische Militär. IS-Dschihadisten waren Anfang Juni von Mossul aus in die Region vorgerückt, irakische Truppen konnten das Gebiet zuletzt im vergangenen Monat sichern.

Seit Beginn der IS-Offensive sind im Irak zudem mehr als 700 irakische Kurdenkämpfer getötet worden. Es seien 727 Peschmerga im Konflikt mit den Extremisten ums Leben gekommen, teilte die Armeeführung der autonomen Region Kurdistan im Nordirak mit. Mehr als 3500 Kurdenkämpfer seien in diesem Zeitraum verletzt worden.

Die IS-Miliz hat seit Juni weite Gebiete im Irak und in Syrien unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein sogenanntes Kalifat ausgerufen. Im Nordirak stellen sich die kurdischen Peschmerga-Kämpfer den Dschihadisten entgegen. Sie werden unter anderem von Deutschland militärisch unterstützt.

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