Interne Prüfungen in der Bundeswehr: 391 rechtsextreme Verdachtsfälle
Zurzeit überprüft der Militärische Abschirmdienst 391 rechtsextreme Verdachtsfälle in der Bundeswehr. Die meisten davon kamen im laufenden Jahr dazu.
ESSEN/BERLIN epd | Der Militärische Abschirmdienst (MAD) geht laut einem Zeitungsbericht zurzeit 391 rechtsextremen Verdachtsfällen in der Bundeswehr nach. Im Jahr 2017 hätten sich bisher drei Verdachtsfälle bestätigt, zitierten die Zeitungen der Funke Mediengruppe aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Parlamentsanfrage. Im laufenden Jahr habe der MAD bereits 286 neue Verdachtsfälle aufgenommen.
Die innenpolitische Sprecherin der Fraktion der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, kritisierte den Umgang der Bundeswehr mit Rechtsextremismus. „Schon bei einem begründeten Verdacht sollten die Betroffenen bis zu einer Klärung der Vorwürfe keinen Zugang zu Waffen mehr haben“, sagte sie. Denn Rechtsextremisten an der Waffe seien „tickende Zeitbomben“.
Der Militärische Abschirmdienst überprüft den Angaben zufolge seit Anfang Juli alle Bewerber auf rechts-, linksextremen oder islamistischen Hintergrund.
In den ersten beiden Monaten habe er 3.220 Überprüfungen eingeleitet, hieß es weiter. Bisher sei aber kein Bewerber dem Bereich Extremismus oder Terrorismus zugeordnet worden.