Bundestagswahl 2017: SPD schielt schonmal nach links
Parteivize Ralf Stegner möchte mit der Linkspartei über eine mögliche Koalition nach der Bundestagswahl in drei Jahren reden. SPD-Chef Sigmar Gabriel schweigt.
BERLIN dpa | Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner macht sich mit Blick auf neue Koalitionsoptionen für baldige Spitzengespräche auch mit der Linkspartei stark. „Zur Strategie für die nächste Bundestagswahl 2017 gehört, mit allen drei kleinen Parteien zu reden“, sagte Stegner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin in Bezug auf Grüne, FDP und Linke. „Das wird noch in diesem Jahr losgehen.“
Die SPD hatte bei ihrem Bundesparteitag im November eine Öffnung auch für eine rot-rot-grüne Koalition 2017 beschlossen. Stegner sagte, das Motto könne nicht sein: „Wir reden nur und tun nichts.“ Nötig seien stabile Gesprächskontakte zu allen Parteien. Bis 2017 gelte aber die Bündnistreue in der Koalition mit der Union.
Linken-Chef Bernd Riexinger begrüßte die Initiative im Grundsatz. „Es ist gut, wenn die Eiszeit endet. Wir sind gesprächsbereit“, sagte er der dpa. Aber die Sozialdemokraten müssten sich entscheiden, ob sie links oder rechts der Mitte regieren wollen. „Wenn es der SPD Ernst mit dem Neustart ist, dann muss am Beginn des Tauwetters ein Spitzentreffen auf Vorsitzendenebene stehen“, forderte Riexinger.
SPD-Chef Sigmar Gabriel hält sich dazu bisher bedeckt, während der linke SPD-Flügel auf baldige Spitzengespräche pocht. In Parteikreisen wird ein Start solcher Annäherungsgespräche aber erst nach Europawahl und Sommerpause erwartet.
Die SPD hatte bei der Bundestagswahl nur 25,7 Prozent erreicht und wurde Juniorpartner in der großen Koalition. Damit sie selbst wieder den Kanzler stellen kann, sucht sie neben den Grünen einen dritten potenziellen Bündnispartner.
Leser*innenkommentare
ronjaponja
Wäre es möglich, dennoch die Rechtschreibung zu wahren. Wenn möglich, auch in den Überschriften, um nicht noch mehr Unsicherheiten beim Rest der lesenden Bevölkerung zu verbreiten.
(Vergleich: http://wortwuchs.net/schreibweise/schonmal-schon-mal/ )
Malrichtigsehen
Gast
Die SPD kann sich freuen, wenn sie von der Links Partei akzeptiert wird, denn mit Verrätern macht man im allgemeinen keinen gemeinsame Sache.
Rainer Winters
Gast
Kann bitte mal einer aus der CDU dem Herrn Gabriel eine Partei-Mitgliedschaft bei den Christen anbieten?
Dann wird's schneller gut.
klo
Gast
mit der spd paktiert man nicht, gerade als links partei. die sind genau solche kriegstreiber und ich errinnere daran das diese partei uns den blöden schreihals ´33 eingeprokt hat
Aus der Geschichte lernen
Gast
@klo Zwei Hinweise zum Kommentar: Die Linke ist nicht die KPD, aber eher in ihrer Tradition zu sehen. Und Die Linke bekämpft die SPD heute nicht, die SPD aber immer noch Die Linke.
Aus der Geschichte lernen
Gast
Die SPD hat mit ihrer Politik, besonders 1918/19 und '33, zwar den größeren Anteil an A. Hitler und co von beiden Parteien, aber die KPD hat ebenso einen Anteil.
Beide Parteien hätten sich nicht gegenseitig bekämpfen sollen. Und genauso sollen sie sich heute nicht bekämpfen, sondern inhaltlich streiten*!
*Das ist auch eine Absage an Rot-Rot-Grün.
571 (Profil gelöscht)
Gast
SPD schielt schonmal nach links, während Stegner nach rechts blinzelt (Foto oben).
Die Linke wäre wohl mit einer SPD der Beliebigkeit als Partner nicht gut bedient.