„Bild“-Umfrage zur Homo-Ehe: Homo-Ehe gut, Hetero-Ehe besser
65 Prozent sprechen sich für die Homo-Ehe aus, 71 Prozent finden allerdings heterosexuelle Eltern besser. Die Hälfte sieht Diskriminierung.
BERLIN afp | Zwei Drittel der Deutschen sind einer Umfrage zufolge für die Homo-Ehe. In einer am Mittwoch veröffentlichten Insa-Umfrage im Auftrag der Bild-Zeitung sprachen sich 65 Prozent für die Homo-Ehe aus. 26 Prozent lehnten dies ab. Zugleich sind jedoch 71 Prozent der Befragten der Meinung, dass es für die Entwicklung eines Kindes am besten sei, wenn es mit Mutter und Vater aufwachse. 19 Prozent sehen dies hingegen nicht so.
Jeder zweite Deutsche (51 Prozent) ist generell der Ansicht, dass Homosexuelle in Deutschland benachteiligt werden. Jeder Dritte (33 Prozent) sieht hingegen keinerlei Benachteiligung. Befragt wurden insgesamt mehr als 2.160 Bundesbürger.
In Deutschland war eine Debatte um die Homo-Ehe entbrannt, nachdem sich in einer Volksabstimmung im katholisch geprägten Irland eine Mehrheit für eine entsprechende Verfassungsänderung ausgesprochen hatte. Danach dürfen in Irland Ehen künftig unabhängig vom Geschlecht geschlossen werden. Politiker von SPD, Grünen und Linken fordern auch in Deutschland eine „Ehe für alle“. Auch innerhalb der CDU gibt es eine Debatte darüber, die CDU-Spitze lehnt aber weitere Schritte hin zur kompletten Gleichstellung bislang ab.
CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn sprach sich zum wiederholten Male für eine Öffnung der Ehe auch für homosexuelle Paare aus. Er forderte zugleich dazu auf, die unterschiedlichen Argumente anzuhören. „Wenn es jemand erst mal komisch findet, wenn zwei Männer ein Kind großziehen, ist er nicht gleich homophob“, sagte Spahn der Passauer Neuen Presse vom Mittwoch. Anders herum wäre eine Öffnung der Ehe auch „nicht der Untergang des Abendlandes“.
Leser*innenkommentare
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Gast
Für die standesamtliche Lebenspartnerschaft sollte der Begriff "Ehe" einfach abgeschafft und den Religionen überlassen werden. Dann wäre das Problem gelöst und standesamtliche, eingetragene Lebenspartnerschaften für beide Partnerschaftsvarianten offen.
Harald Möller
Adoptionen hin und her. Diese sind sowieso, sowohl bei Heterosexuellen als auch Homosexuellen, nur dann möglich, wenn das Kind keine Eltern mehr hat und in eine Pflegefamilie kommen soll statt ins Kinderheim. Kommen zu den bisher "anspruchsberechtigten" Paaren nun weitere hinzu werden sicherlich auch die Fälle von Kinderhandel weiter zunehmen. Zudem ist es nur statthaft, wenn für Homosexuelle die gleichen Kriterien für die Adoption gelten wie für Heterosexuelle, denn was zählt ist ausschliesslich das Kindeswohl und nicht die sexuelle Neigung der potentiellen Eltern.