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Der Feind ist unsere Bequemlichkeit um fuer Bradley Manning auf die Strasse zu gehen.
Die USA behandeln mutige Verkünder unangenehmer Tatsachen, nicht anders als die totalitären Staaten, die sie angeblich aus derartigen Gründen in Schutt und Asche bomben.
Die US-Army beschäftigt kaltblütige Mörder.
Völlig wertlos, aber es gibt ihn nunmal:
Nicht Obama, Bradley Manning hat den Friedensnobelpreis verdient.
Werte Frau Hahn!
Mr. Manning ist ein sehr mutiger Mensch, der gegen militärische Regeln und Normen verstoßen mußte und sich und die Seinen in Gefahr brachte, um per Wikileaks allen Internet-Nutzern die Realität (Wahrheit) zu zeigen.
Auf einen Sockel könnten wir ihn alle heben, wenn eine weltweite Unterschriftensammlung GEGEN EINE VERURTEILUNG gestartet würde.
Sie, diese Zeitung und andere Medien besitzen die Macht bzw. die Netzwerke zu zeigen, wer der Feind ist.
Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Die gleiche Frage wollte ich gerade als Leserbrief abschicken. Und was ist nochmal der Unterschied zu China? Und den "anderen" Schurkenstaaten? Oder wer waren die noch? Und warum eigentlich?
Mit freundlichen Grüßen
U.F.
Wie hätte Wikileaks denn die Nicht-Existenz von Massenvernichtungswaffen eindeutig beweisen sollen? Und das so hieb- und stichfest, dass selbst Wikileaks-Kritiker es glauben?
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Kommentar Anklage gegen Wikileaks-Quelle: Wer ist der Feind?
Das Wissen, das Wikileaks öffentlich gemacht hat, hat die Welt verändert. Sollte Bradley Manning die Quelle sein, hätte er Zivilcourage gezeigt.
Die Dokumente, die über Wikileaks an die Weltöffentlichkeit gekommen sind, haben längst Geschichte gemacht. Sie haben das Wissen über das Kriegsgeschehen im Irak dramatisch vertieft. Und sie haben nie zuvor da gewesene Einblicke in das Leben und Tun der politisch Verantwortlichen in aller Welt geliefert.
Es sind Hintergrundinformationen, die nicht zuletzt beim Verständnis der Bewegungen gegen autoritäre Regime in der arabischen Welt - von Tunesien über Ägypten bis Libyen - helfen.
Ein solches Wissen kann Kriege verhindern. Man male sich aus, Wikileaks hätte schon 2003 existiert und es geschafft, das Nicht-Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen im Irak öffentlich zu machen: Wer wäre mit George W. Bush in die Schlacht gezogen?
Sollte der ehemalige Nachrichtendienstsoldat Bradley Manning tatsächlich die Quelle für die nie da gewesene Menge von sensiblen Daten und Informationen sein, die an die Öffentlichkeit gelangt sind, hat er Historisches geleistet.
In einer Situation, wo Zigtausende anderer SoldatInnen blinden Gehorsam leisten, hätte er Zivilcourage gezeigt. Er wäre seinem Gewissen gefolgt, weil er nicht Komplize bei Kriegsverbrechen sein wollte. Für solche Gesten gehören Menschen nicht in den Kerker, sondern auf einen Sockel. Und die USA täten gut daran, diese historische und politische Dimension des Falles Manning und Wikileaks zu berücksichtigten.
Doch jenseits der Person Manning steht seit Mittwoch etwas anderes im Raum: ein beunruhigendes Stichwort, das all jene betrifft, die dankbar über die Informationen von Wikileaks sind - JournalistInnen, HistorikerInnen und die große Öffentlichkeit: "der Feind". Die US-Militärjustiz erhebt den Vorwurf der "Kollaboration mit dem Feind". Wer ist der Feind?
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Kommentar von
Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.