+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Vier Tote durch russische Angriffe

Die Ukraine hat 18 von 51 Raketen abgefangen. Vier Tote und 30 Verletzte wurden gemeldet. Japan sichert der Ukraine Unterstützung zu.

Japans Außenministerin sitzt mit gefalteten Händen an einem Tisch und spricht zu Medien, vor sich eine kleine japanische Flagge

Japans Außenministerin Yoko Kamikawa sichert der Ukraine Unterstützung bei der Verteidigung gegen russische Angriffe zu Foto: Evgeniy Maloletka/ap

Ukraine: Haben 18 von 51 von russischen Raketen abgefangen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 18 von 51 Raketen verschiedener Typen abgefangen, die die russischen Streitkräfte bei ihrem Luftangriff abgefeuert haben. Zudem seien acht Drohnen vom iranischen Typ „Schahed“ von Russland gestartet und von der ukrainischen Flugabwehr zerstört worden, teilt die ukrainische Luftwaffe mit.

Ziel des russischen Angriffes seien Einrichtungen der kritischen Infrastruktur gewesen sowie zivile industrielle und militärische Anlagen. Einschläge wurden in der Nähe der Fronten im Osten, aber auch in der Mitte und im Westen des Landes registriert, wie Behördenvertreter mitteilten. Mindestens vier Zivilisten wurden demnach getötet und mindestens 30 weitere verletzt. Getroffen wurden eine Reihe von städtischen Gebieten, darunter Wohnhäuser und ein Einkaufszentrum.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es seien von der See abgefeuerte Präzisionsraketen und aus der Luft angefeuerte Langstreckenraketen zum Einsatz gekommen, darunter Hyperschallraketen des Typs „Kinschal“. Angegriffen worden seien Einrichtungen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine. (ap, rtr)

Zwei Tote bei Angriff auf Chmelnyzkyj

In der Region Chmelnyzkyj sind bei den erneuten russischen Luftangriffen nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Zudem sei kritische Infrastruktur getroffen worden, verlautet von örtlichen Behörden. (rtr)

Strack-Zimmermann zu Eurofightern: Taurus an Ukraine liefern

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat zurückhaltend auf die mögliche Öffnung zur Lieferung von Eurofightern an Saudi-Arabien reagiert. „Wer Eurofighter nach Saudi-Arabien exportiert, der muss auch umgehend den Taurus an die Ukraine liefern“, sagte die FDP-Politikerin am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Auch Sicherheitspolitik braucht einen Werte-Kompass.“

Die Bundesregierung ist nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock offen für die Lieferung der Kampfjets an Saudi-Arabien. Indem das Land von den jemenitischen Huthis auf Israel abgeschossene Raketen abfange, trage es zur Sicherheit Israels und zur Verhinderung eines Flächenbrandes in der Region bei, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in Israel zur Begründung. „Gerade deshalb sehen wir nicht, dass wir uns als deutsche Bundesregierung den britischen Überlegungen zu weiteren Eurofightern für Saudi-Arabien entgegenstellen.“

Die Kampfjets sind ein europäisches Gemeinschaftsprojekt, an dem Deutschland beteiligt ist und deswegen ein Vetorecht bei Exportentscheidungen hat. Gefertigt werden sie in Großbritannien, das zu einer Lieferung nach Saudi-Arabien bereit wäre.

Der Taurus ist einer der modernsten Flugkörper der Luftwaffe, auf dessen Lieferung die Ukraine schon seit Längerem hofft. (dpa)

Russland greift Ukraine mit Raketen an

Nach schweren russischen Luftangriffen auf die Ukraine am Montagmorgen werden aus verschiedenen Landesteilen Schäden gemeldet. In der südukrainischen Großstadt Saporischschja sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Jurij Malaschko, mit. Bislang sei bekannt, dass ein Mann und eine Frau verletzt worden seien. Bei dem Angriff mit Marschflugkörpern und ballistischen Raketen habe es in der Stadt insgesamt fünf große Explosionen gegeben. In der Stadt Nowomoskowsk im Gebiet Dnipropetrowsk seien 24 Menschen, davon 5 Kinder, verletzt worden, meldete der öffentliche Rundfunk Suspilne.

Aus der Großstadt Charkiw im Osten wurden vier Treffer gemeldet. Es seien vor allem Industriebetriebe angegriffen worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit. Er sprach auf Telegram von einer Verletzten. Feuerwehrleute löschten die entstandenen Brände. In der Kleinstadt Smijiw im Gebiet Charkiw mussten mehrere Menschen aus den Trümmern eines Hauses geborgen werden.

Auch aus den Städten Dnipro, Kriwyj Rih und Chmelnyzkyj wurde von Explosionen berichtet. Die russischen Streitkräfte flogen in den Morgenstunden zum dritten Mal in wenigen Tagen einen großen kombinierten Angriff. Dabei wurden nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe Marschflugkörper, ballistische Raketen, Hyperschallraketen vom Typ Kinschal sowie Drohnen eingesetzt.

Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine nach deren Angaben bereits in der Nacht zu Sonntag mit 28 Drohnen und drei Marschflugkörpern angegriffen. 21 Drohnen seien abgefangen und zerstört worden, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Was mit den drei Marschflugkörpern geschehen ist, lässt sie offen. Ziel des russischen Angriffs seien vor allem der Süden und der Osten der Ukraine gewesen. (rtr/dpa)

Japan unterstützt Ukraine

Bei einem Besuch in Kyjiw hat die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa der Ukraine Unterstützung bei der weiteren Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. Japan werde 37 Millionen US-Dollar (33,7 Millionen Euro) in einen Nato-Fonds einzahlen, sagte Kamikawa laut ukrainischen Medien am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba. Dieses Geld solle dann der ukrainischen Luftverteidigung zugutekommen und in Systeme für Drohnenerkennung fließen. Russland überzieht das Nachbarland seit Monaten, insbesondere mit großflächigen Kampfdrohnen-Angriffen.

Japan unterstützt die Ukraine in ihrem Kampf gegen die seit fast zwei Jahren andauernde russische Invasion und hat im Einklang mit dem Westen auch Sanktionen gegen Russland verhängt. Auch Kamikawas Vorgänger Yoshimasa Hayashi sowie Japans Ministerpräsident Fumio Kishida waren bereits vor einigen Monaten zu Gesprächen in der Ukraine. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, selbst Waffen an die Ukraine zu liefern. (dpa)

Bei einem Besuch in Kyjiw hat die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa der Ukraine Unterstützung bei der weiteren Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt

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