Mangelhafte Kontrolle bei AKW-Betreiber: Fehlerhafte Brennstäbe ausgeliefert
Der Konzern EDF hat mehrere Brenntstäbe unzureichend kontrolliert. Sie wurden in Reaktoren in Frankreich und der Schweiz eingesetzt.
PARIS rtr | Beim französischen Energiekonzern EDF sind mehrere Brennstäbe in Kernkraftwerken unzureichend kontrolliert worden. Zulieferer Areva habe EDF darüber informiert, dass es bei 14 Brennstäben Mängel bei der Qualitätskontrolle gegeben habe, teilte der weltweit größte Atomkraftwerks-Betreiber am Dienstag mit.
Areva könne nicht nachweisen, dass Kontrollen zur Dichtigkeit ordnungsgemäß ausgeführt worden seien. Drei der Brennstäbe seien in den französischen Reaktoren Golfech 2, Flamanville 1 und Cattenom 3 eingesetzt worden. Die übrigen seien nicht eingebaut worden. Die mangelnde Kontrolle habe keinen Einfluss auf den Betrieb.
Vergangene Woche hatte der französische Atomkonzern Areva bereits mitgeteilt, fehlerhafte Brennstäbe ausgeliefert zu haben und zugleich betont, es bestehe kein Sicherheitsrisiko. Schweizer Medien hatten dagegen berichtet, ein Atomkraftwerk in der Schweiz sei wegen Problemen mit den Brennstäben abgeschaltet worden.
Laut Areva war in einer Produktionsanlage in Frankreich ein undichter Brennstab entdeckt worden. Im Anschluss habe sich herausgestellt, dass Brennstäbe, die beanstandet hätten werden sollen an Energieversorger ausgeliefert worden seien.
Der staatlich kontrollierte EDF-Konzern hatte vergangene Woche davor gewarnt, dass Atommeiler wegen Wartungsarbeiten länger abgeschaltet werden müssen als geplant und sich dies auf das Ergebnis im kommenden Jahr auswirken werde. Französische Gewerkschaftsvertreter befürchten bereits Stromausfällen in diesem Winter. Frankreichs Elektrizitätsversorgung hängt zu mehr als drei Vierteln am Atomstrom.