Qualifikation für die Männerfußball-EM: Island ist beinahe am Ziel
Durch ein 1:0 beim WM-Dritten Niederlande stehen die Skandinavier vor ihrer ersten EM-Teilnahme. Wichtige Siege gab es für Belgien, Norwegen und Italien.
BERLIN dpa | Arjen Robben hielt sich den Kopf und wollte von der Tribüne aus gar nicht mehr hinschauen. Ohne den frühzeitig verletzt ausgeschiedenen Bayern-Profi hat die niederländische Fußball-Nationalmannschaft eine bittere 0:1-Heimpleite gegen Island kassiert und muss nun mehr denn je um die Teilnahme an der Männerfußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr bangen.
Robben musste bei der völlig missglückten Premiere des neuen Bondscoaches Danny Blind am Donnerstagabend nach nicht mal einer halben Stunde ausgewechselt werden. Was sich der neue Kapitän der Niederländer zugezogen hatte, blieb zunächst unklar. Nach einer Roten Karte gegen Abwehrspieler Bruno Martins Indi wenige Minuten später sorgte ein Elfmeter für die Entscheidung zugunsten der Isländer, die sich nun mit sechs Siegen aus sieben Spielen im Gegensatz zum vermeintlichen Favoriten Niederlande ernsthaft mit der EM-Planung beschäftigen können.
Island führt bei noch drei ausstehenden Spielen mit 18 Punkten die Gruppe A an. Tschechien, das gegen Kasachstan gewann, ist mit 16 Zählern Zweiter. Auf Rang drei liegen die Niederländer mit weiterhin 10 Punkten, einen Zähler vor dem kommenden Gegner Türkei, der zu Hause 1:1 gegen Lettland spielte. In den neun Qualifikationsgruppen qualifizieren sich jeweils die beiden Gruppenersten direkt für die EM-Endrunde.
Besser, wenn auch nicht ruhmreich mit einem 1:0, machte es Italien. Die Squadra Azzurra eroberte durch den knappen Erfolg gegen das weiter sieglose Team von Malta mit 15 Punkten die Führung in der Gruppe H. Die Italiener nutzten dabei den Ausrutscher des bisherigen Spitzenreiters Kroatien. Das namhafte Team von Ex-Bundesligaprofi Niko Kovac war zuvor in Aserbaidschan nicht über ein 0:0 hinausgekommen und erstmals in der EM-Qualifikation ohne Torerfolg geblieben und hat nun 14 Zähler. Norwegen steht nach einem 1:0 in Bulgarien mit 13 Punkten in der Verfolgerposition.
Belgien wahrte auch dank Kevin De Bruyne seine Chancen auf die Euro 2016 in Frankreich. Der vom VfL Wolfsburg zu Manchester City gewechselte „Fußballer des Jahres“ in Deutschland erzielte einen der Treffer beim 3:1-Heimsieg gegen Bosnien-Herzegowina. An der Spitze allerdings bleibt vor den zweitplatzierten Belgiern (14) Wales (17). Die Waliser setzten sich mit 1:0 auf Zypern durch. Gruppendritter ist Israel.
Leser*innenkommentare
Steffen Weidmann
Herzlichen Glückwunsch den Isländern! Sie bei der nächsten EM dabei zu haben wäre nicht nur eine kleine Sensation, sondern würde die gesamte EM interessanter machen und wäre in jeder Hinsicht eine Bereicherung. Ich hoffe sehr, dass sie es schaffen.