Wegen Mehrkosten bei Stuttgart 21: Dann muss der Bahnfahrer blechen
S21 wird deutlich teurer, doch das Land Baden-Württemberg will nicht zahlen. Dann werden die Bahntickets halt teurer, sagt der Verkehrsminister.
BERLIN rtr | Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer rechnet mit höheren Fahrkartenpreise bei der Deutschen Bahn, sollte sich Baden-Württemberg nicht an den Mehrkosten für das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ beteiligen.
Zugfahren dürfe nicht teurer werden, nur weil sich ein einzelnes Land seiner Verantwortung entziehe, sagte der CSU-Politiker der Bild (Donnerstagausgabe) laut Vorabbericht. Der neue unterirdische Bahnhof sei wichtig für Stadt und Region. Baden-Württemberg dürfe seine Vertragspartner daher nicht im Regen stehen lassen.
Auch der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter, hält steigende Ticketpreise für wahrscheinlich. „Die Bahn wird die Mehrkosten für den Stuttgarter Bahnhof vielleicht nicht sofort, aber wenigsten mittelfristig auf die Tickets umlegen“, erklärte Hofreiter der Zeitung.
Nach Einschätzung des Bahnexperten Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin (HTW Berlin) müssten die Ticketpreise rein rechnerisch um drei Prozent für die nächsten zehn Jahre steigen, wenn dadurch die Mehrkosten für den Stuttgarter Bahnhof aufgefangen werden sollen. Wahrscheinlicher sei aber, dass die Bahn bei der Infrastruktur spare, statt die Preisen anzuziehen.
Kirchner: Bekenntnis der Bundesregierung fehlt
Der Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Alexander Kirchner, forderte den Bund auf, einen Teil der zusätzlichen Kosten zu übernehmen. Obwohl Ramsauer sich stets für den Weiterbau stark gemacht habe, fehle nun ein Bekenntnis der Bundesregierung, sagte Kirchner der Frankfurter Rundschau. Alle Partner sollten sich an den Mehrkosten beteiligen.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hatte am Dienstag grünes Licht für den Weiterbau von S21 gegeben. Mit den von der Bahn berechneten Kosten von bis zu 6,5 Milliarden Euro liegt der Bau nun um rund zwei Milliarden Euro über dem vereinbarten Rahmen. Für die Bahn ist Stuttgart 21 damit zwar unwirtschaftlich. Allerdings machten die Kosten für einen Abbruch von mindestens zwei Milliarden Euro den Weiterbau sinnvoll, argumentiert das Unternehmen.
Leser*innenkommentare
Jörn
Gast
Tja, liebe Saboteure und Terroristen, die ihr euch als "Demonstraten" und "Wutbürger" getarnt habt: Das ist die Quittung.
auweia
Gast
@Tim Leuther:
Von wo haben Sie diese Information, dass der Ausstieg mehrere Milliarden kosten wird? Bisher hat die Bahn keinerlei nachvollziehbare Kalkulation vorgelegt. Vertrauen Sie etwa den Zahlen der S21-Profiteure? Denn diese haben sich bisher allesamt als unwahr, beschönigt und gelogen herausgestellt.
Es ist bisher nichts gebaut! Wie kann der Ausstieg aus nichts so teuer sein?
Hotzenplotz
Gast
Die Kosten des Ausstiegs stehen seit 5. März auf Helle und Cent fest: 77.000.000€ nicht weniger und nicht mehr! das ist exakt der Unterschied, den die DB-AG-Betrüger-Vorstände als entscheidend gennant haben, sich für den "Weiterbau" zu entscheiden. Mein Vorschlag: Sofort von jedem/r Budesbürger_in einen € einsammeln und an die DB-AG-Betrüger überweisen mit der Verpflichtung, die Finger von Stuttgart00 zu lassen. Die Bürger_innen sparen damit sofort den Gegenwert von 2.000.000.000€ geteilt durch 80.000.000, also 25€. Nett, oder? So einfach ist es, die DB-AG-Betrüger-Rechnung bloßzustellen und die erheiternd schwachsinnigen Ausführungen Herrn Ramsauers. Oben Bleiben!
bahnfan
Gast
nur kurz -
Der Ausstieg ist viel billiger als die genannten Horrorzahlen - wenige 100 Millionen. Weitermachen ist auch finanziell unkalkulierbar!!
Technisch ist die Sache äußerst anspruchsvoll - die Tunnelbohrungen z. B. - besser sein lassen.
Die Büros kann man auch AUF die Bahnanlagen bauen - eben 5m höher. Gibt auch ne bessere Aussicht.
Das einzige, was sinnvoll ist, ist die Schnellbahn nach Ulm.
Hoffentlich bleibt BaWü knallhart - die haben ja auch kein Geld!! Sonst wird gebohrt, und BaWü muss an der Bildung usw sparen - tolles Geschäft fürs Ländle.
Peter Meisel
Gast
Die Stuttgarter Menschen haben den Schwachsinn so lautstark vorher angeprangert, dass niemand sagen kann wie 1945 "Das heben wir nicht gewusst".
Die Wutbürger sind immer noch die Mutbürger oder wie Peter Sloterdijk sie nennt: Profi-Bürger.
Wir erleben eine göttliche Offenbarung über die Christlich Sozialen Unionisten mit Ramsauer CSU und den Christlich Demokratischen Unionisten, mit der mächtigsten Frau der der Welt, die beschlossen hat sich ein Milliardengrab zu leisten. Ihre Bundeseigenen Menschen des Armutsberichts sollen es bauen und bezahlen?
Mich erinnert dies an die Pyramiden, nur die Nofretete würde ich vorziehen. Heute ist zufällig Weltfrauen Tag. Ist dies ein Zeichen?
Wir sollten uns auf Christus besinnen, der hat gegen die Pharisäer (Heuchler) und Sadduzäer (Lobbyisten) bereits vor 2000 Jahren gekämpft und den Menschen über das Gesetz gestellt. Was würde Jesus heute dazu sagen?
Fritz Meyer
Gast
Ein neuer Tag...
Und "Hari Seldon" macht wieder dümmliche Propaganda für S21.
Lügen gegen Cash.
Eremit
Gast
Naja, dier ganz normale Korruption halt.
In einem Rechtsstaat säße so was im Knast.
(Ramsauer, Merkel, Bahnvorstand...)
PeterWolf
Gast
Ramsauer betreibt Monopolmissbrauch.
Ein Fall fürs Bundeskartellamt.
Schade, dass Teeren und Federn für solche Dummdreisten nicht mehr erlaubt ist.
Tim Leuther
Gast
@Christoph
Die Frage ist doch auch um wieviel Teuerer die Tickets ohne S21 wären. Denn ein Ausstieg würde auch Milliarden kosten. Und ob die Bahn dann Geld bekäme vom Bund oder Land ist fraglich. In Stuttgart muss so oder so in Bahnhöfe viel Geld investiert werden.
Christoph
Gast
Naja, hoffentlich werden nur die Tickets teuerer mit Abfahrt oder Ankunft in Stuttgart Zentrum.
Die Leute dort vor Ort wollten den Bahnhof ja haben (siehe Volksabstimmung), dann sollen sie ihn auch bezahlen.
Obwohl, wenn sie wüssten, dass sie dafür extra zahlen müssten; dann muss man noch eine Volksabstimmung durchführen, nach dem Motto:
Wollen Sie Stuttgart 21 auch wenn dann das Ticket an/ab Stuttgart HBF 20,00 teuerer wird (pro Strecke).
Ich glaube, dann wäre Stuttgart 21 schnell weg vom Fenster. Der Fernbahnhof käme nach Bad Cannstadt und es gäbe eine kleine neue moderne Zubringerlinie nach Stuttgart Zentrum - mit Abfahrtszeiten, die auf den Fernverkehr abgestimmt sind und Umstieg am gleichen Bahnsteig...
Aber ich glaube ich träume 'mal wieder...
Andreas Tulzer
Gast
Wer den unterirdischen Müllbahnhof will, soll ihn auch bezahlen. Der Aufsichtsrat hat im Sinne Ramsauers entschieden - warum sollte Baden-Württemberg dafür bezahlen?
@Hari Seldon: Es müsste wohl richtig heißen: S21 wird für mindestens 3 Menschen in der Region Stuttgart Millionenvorteile bringen.
tazwarum
Gast
Die Grubekefer werden weiterbuddeln und fehlplanen, aber mit dem Klagen gegen das Land werden sie sich Zeit lassen, bis Kretsch- und Hermann weichgekocht sind durch die Drohung eines schwarz-roten Regierungswechsels. Und dann wird auch Grün-Kuhn im Rathaus weich.
Weinberg
Gast
Der Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Alexander Kirchner, hat keinen Arsch in der Hose, denn als Gewerkschafter hätte er im Aufsichtsrat gegen die Fortführung von S21 stimmen müssen.
Oder winkt für Kirchner ein lukrativer Posten im DB-Vorstand?
Bolin
Gast
Wir sind in der Grundschule! Kinder, wenn Ihr böse seid, werdet Ihr dafür bestraft! Lieber Herr Ramsauer, die Preise für Bahnfahrer gehen so oder so ständig hoch und tragen auf keinen Fall dazu bei, dass der Straßenverkehr kleiner wird. Es lebe die Autoindustrie! Bahnfahren wird immer teurer, weil das DB Unternehmen ein Spekulationsunternehmen ist und manche Kassen wieder füllen muss, wenn mal was schief gelaufen ist. Nicht um die vielen maroden Bahnhöfe zu sanieren! Klar dass das Spekulationsprojekt Stuttgart 21 böse Folgen für die Bürger haben wird, wenn es überhaupt durchgeführt wird!, denn der Staat wird tief in unsere Taschen greifen müssen wegen eines reinen Immobilienprojekts, das nichts mit Optimierung eines Bahnknotens zu tun hat, im Gegenteil.
Anti Bayern
Gast
Baden-Württemberg muß jetzt Stärke zeigen. Man darf sich dort nicht von einem bayrischen Lobbyisten erpressen lassen.
daweed
Gast
zum Glück gibts ja hoffentlich bald mit neuen Buslinien eine Alternative zur Bahn.
Leipzig nach Frankfurt/M, kostet bei der Bahn 29 Euro und schon heute via Bus 19 Euro.
Preiserhöhungen könnten also auch Umsatzrückgänge bedeuten...
Jörn
Gast
Damit wird leider wahr, was S21-Gegner schon vorher behauptet haben. Nicht nur, dass S21 zu geringe Kapazitäten hat, sondern S21 führt auch dazu, dass andere wichtigere Bahnprojekte zurückgefahren werden und der Bahnverkehr reduziert wird.
Warum übernimmt Ramsauer als Bundesverkehrsminister, der S21 direkt und indirekt (die Bahn gehjört zu 100% dem Bund) zu verantworten hat nicht die Verantwortung auf sich? Werden die Kosten für die Flughafenabfertigung erhöht, weil beim Bau des Flughafens gepfuscht wurde? Wird die Mineraölsteuer erhöht, wenn eine Autobahn mal wieder teurer als geplant wurde?
Hari Seldon
Gast
Die Lügenkampagne geht unvermindert weiter. Die Ticketpreise werden natürlich regelmäßig erhöht: Inflationsausgleich, Gehaltserhöhung der Bahnangestellten, aber am stärksten wegen der immer höheren Energiepreisen (Strompreise) als Auswirkung der "Energiewende". Darüber wird natürlich nicht berichtet.
@TAZ: Bei S21 geht es nicht wirklich um ein linksorientiertes Thema, sondern um die egoistischen und wirtschaftlichen Eigeninteressen von sehr reichen Immo-Besitzer in Stuttgart. Die TAZ sollte darüber nachdenken und die "Marke TAZ" nicht missbrauchen lassen. S21 wird definitiv Vorteile für mindestens 3 Millionen Menschen im Region Stuttgart bringen. Die Bevölkerung wird die Rechnung den Grünen für die Krawallen noch stellen: Immer mehr Bü+rgerInnen erkennen den Pferdepfuß.
durga
Gast
mitfahrgelegenheiten per auto gibt es überall.erstaunlich ,das das umweltfreundlichste verkehrsmittel ,die bahn ,teilweise teurer als fliegen ist.paradox zu zeiten des klimawandels.
durga
Gast
mitfahrgelegenheiten per auto gibt es überall.erstaunlich ,das das umweltfreundlichste verkehrsmittel ,die bahn ,teilweise teurer als fliegen ist.paradox zu zeiten des klimawandels.
Ponk
Gast
Ich finde, die Bahn sollte konsequent zum Luxus-Fortbewegungsmittel für Ultrareiche werden. Die können dann vom Wellness-Waggon und der 3-Sterne Bordküche verwöhnt, ungestört vom derb riechenden und dreinschauenden Pöbel, entspannt unter ihresgleichen zu barocker Pianomusik sozialisierend, von City zu City und vom Meeting zum nächsten Event hoppen. Wetten dass es die Bahn unter Grube dann auch wieder schafft diesen Rundumservice komplett gratis anzubieten?
Karl Sonnenschein
Gast
Lustig welchen Schwachsinn ein Minister von sich geben kann fuer ein voellig unzeitgemaesses, hirnverbranntes und borniertes Grossprojekt das am Ende so oder so von der Allgemeinheit bezahlt wird.
Fahrpreise nach Stuttgart
Gast
verdoppeln damit man unten ankommt, und die Volksabstimmung wiederholen
Mein Name
Gast
Stuttgart 21, Flughafen BER, Hamburger Philharmonie........., da müssen überall die Steuerzahler ran und "helfen". Entsteht da jetzt eine neue Art des Länderfinanzausgleichs? Da sieht man das die reichen Länder immer noch Unterstützung von ärmeren brauchen.
Ute
Gast
Sorge macht mehr, ob man der Standfestigkeit von Kretschmann und vor allem der SPD in BW vertrauen kann, wemm von dort behauptet wird, keine Zusatzgelder spendieren zu wollen.
Daniel Preissler
Gast
Super: "Zugfahren dürfe nicht teurer werden, nur weil sich ein einzelnes Land seiner Verantwortung entziehe, sagte der CSU-Politiker"
Dabei ist er doch selbst der zuständige Minister von DEUTSCHLAND d;-)
Matilda N.
Gast
Mein Vorschlag dazu ist folgender: Bei jeder Fahrkartenkontrolle übergibt jede Bahnfahrerin einen 21-EUR-Schein an die Fahrkartenkontrolleurin als Spende für das schöne Großprojekt Stuttgart 21. Dann sollte die Finanzierungslücke in absehbarer Zeit geschlossen sein. Sicher nimmt die Deutsche Bahn auch gern Briefe mit Spenden entgegen.
bempo
Gast
Die Zeche zahlen wir der Bürger, entweder über Steuern oder über höhere Ticketpreise
"Ätsch.. Fresst meine Hosen ihr Idioten", würde ein Verkehrsminister oder ein BaWÜ-Ministerpräsident Bart Simpson dazu sagen! Und die dummen Schafe wählen sich weiterhin ihre eigenen Schlachter! Chapeau, ihr Herren Politker!
michel
Gast
herr ramsauer wollte doch die mehrkosten persönlich ausgleichen - seine bezüge direkt an die bahn weiterleiten. damit wäre die republik entlastet und ein echter dienst am volk geleistet.
mrs.pock
Gast
Die Bahn ist doch schon lange der allerletzte S.....laden!
Die Zeiten, wo ich die Eisenbahn für eine gute Alternative zum Individualverkehr gehalten habe, sind lange schon vorbei! Da stehe ich lieber im Stau. Zugfahren kommt für uns nicht mehr in Frage, so familienfeindlich, kompliziert und TEUER, wie "die bahn" inzwischen geworden ist. Ich bin für abschaffen!
FraTreno
Gast
Was für ein elender Dumschwätzer, dieser Müllermeister!
Ich hoffe mal, dass die Wähler nicht auf diesen Schwachsinn hereinfallen. So platt und bar jeder Logik hat bis jetzt noch keiner dieser S21-Bande versucht, die Schuld auf andere zu schieben. Mit der gleichen "Logik" könnten jetzt Daimler-Benz und Porsche die Preise ihrer Produkte erhöhen, da sich das Land und die Stadt ja nicht am Bau ihrer Produktionshallen beteiligen will. Nur hat da der Kunde die Möglichkeit, auf andere Produkte umzusteigen. Das ist leider für die autolosen Bahnkunden nicht so einfach, die müssen sich wohl oder übel erpressen lassen.
Gesunder Menschenverstand
Gast
Ich hoffe auf Standfestigkeit der Baden-Württemberger. Zur Volksabstimmung 2011 wurde dem stimmberechtigten Volk ein Betrag vorgelegt, der nicht einfach so geändert werden kann.
Im normalen Leben stellt sich uns häufiger die Fragen: Kaufen wir das Buch/das Auto/das Haus für einen bestimmten Betrag? Wenn dann an der Kasse der doppelte oder dreifache Betrag verlangt werden würde, dann würde das kein Mensch zahlen, aber bei Stuttgart 21 soll das gehen?
Schlussfolgerung: Die Bahnfahrer sollen zahlen. Ansonsten hat die Bahn ja auch kein schlechtes Gewissen, die Preise regelmäßig zu erhöhen.
Klaus Ritter
Gast
Die Schwaben sind Schuld. In Berlin schon unbeliebt, jetzt bald in ganz Deutschland.
Was erlauben Ramsauer !?
Interessant, nicht wahr, aber er ist immer noch da. Andere wären schon längst geflogen. Aber das klappt in Berlin nicht so mit dem Abflug.