Prozess gegen Haasenburg-Beschäftigten: Früherer Erzieher freigesprochen
Einem Ex-Haasenburg-Erzieher wurde Körperverletzung vorgeworfen. Das Gericht verurteilte ihn nicht. Es zweifelte an der Aussage des betroffenen Jungen.
LÜBBEN dpa | Ein ehemaliger Erzieher der geschlossenen Haasenburg-Heime in Brandenburg ist vom Vorwurf der Körperverletzung freigesprochen worden. Dem 27-Jährigen war vorgehalten worden, 2012 einen 16-Jährigen mehrmals ins Gesicht geschlagen zu haben. Der Angeklagte wies die Vorwürfe zurück. „Das ist definitiv nicht der Fall“, sagte der 27-Jährige am Dienstag vor dem Amtsgericht Lübben.
Die Zeugenaussage des Jugendlichen sei jedoch nicht glaubhaft und widerspreche früheren Angaben, sagte der Richter am Amtsgericht Lübben am Dienstag in seiner Urteilsbegründung.
Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten mit ähnlicher Begründung auf Freispruch plädiert. Es war der erste Prozess gegen einen Betreuer der Haasenburg-Heime, bei dem es um Körperverletzung ging. Wegen Misshandlungsvorwürfen waren die Heime vor mehr als einem Jahr geschlossen worden. Die Staatsanwaltschaft prüft Dutzende Fälle. Der Betreiber wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Leser*innenkommentare
Thomas Ebert
Mal sehen wie lange das alte Muster funktioniert.
Geschlagenes/missbrauchtes Kind ist unglaubwürdig, Promi/Erzieher ist glaubwürdig. Das Kind ist per se unglaubwürdig, andere kommen ja gar nicht in solche Heime! Und dann laufen die mit unmöglichen Frisuren herum oder tragen Percings. Die haben ihre Phantasie nicht im Griff und denken sich Schauermärchen aus. Da muss nicht lange verhandelt werden, der Fall ist klar. Die Betreuer wurden Opfer medialer Kampagnen!
Diese Denkschablonen ermöglichten es z.B. Jimmy Savile über Jahrzehnte mehr als 300 Kinder zu missbrauchen. Er war der respektable Bürger, die Kinder unglaubwürdig.
ioannis
@Thomas Ebert Das ist aber auch eine genuine Denkschablone.