Lektionen der Woche: Besserer ÖPNV dank Beyoncé

Der Bund subventioniert eine Chipfabrik in Dresden und die Polizei NRW verfällt dem Preppertum. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.

Start einer Rakete.

Start der Rakete mit der Sonde Luna-25 an Bord am 11. August Foto: Vostochny Space Centre/Handout/reuters

1 Beyoncé lässt Bahnen fahren

Wegen eines Unwetters begann Beyoncés Konzert in Washington diese Woche zwei Stunden später. Damit die Fans bis zum Ende bleiben konnten, arrangierte die Sängerin einen Deal mit der Metro. Für 100.000 Dollar ließ sie die U-Bahnen eine Stunde länger fahren. In Deutschland warten wir derweil sehnsüchtig auf ihren nächsten Auftritt – inklusive Anruf bei der Deutschen Bahn, damit alle rechtzeitig da sind.

2 Die Module spielen verrückt

Ein Jahr dauerten die Spekulationen an, jetzt steht fest: Der größte Halbleiterhersteller der Welt (TSMC) will mit großen Partnern wie Bosch und Infineon eine Chipfabrik in Dresden bauen. Das ist eine gute Nachricht für die Automobilindustrie, für die die modernen Mikrochips vornehmlich hergestellt werden sollen. Bundeskanzler Olaf Scholz ist zuversichtlich, dass Deutschland nun zukunftsfähig ist. Der Bund will bis zu 5 Milliarden Euro dazugeben, nach 10 Milliarden für die Intel-Fabrik in Magdeburg. Mal sehen, wie viel für die Kindergrundsicherung übrig bleibt.

3 Der Mond ist Manege

Die letzte russische Mondfahrt ist bereits 47 Jahre her. Am Freitag startete Russland nun die Raumsonde „Luna 25“, die um den 21. August herum auf dem Mond landen soll – ein Kräftemessen mit Indien, dessen Sonde voraussichtlich ebenfalls Ende August ankommt. Wegen der vermuteten Wasserressourcen am Südpol des Himmelskörpers sind auch China, die USA und Europa interessiert. Leider fliegt „Luna 25“ ohne Personen, sonst hätte man Putin endlich mit auf den Mond schießen können.

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4 Die Polizei sorgt vor

Das Hochwasser im Ahrtal und die Angst vor Blackouts wegen der Energiekrise haben die Polizei in Nordrhein-Westfalen offenbar ziemlich mitgenommen. Auf kommende Katastrophen will sie sich deshalb vorbereiten und hat nun angekündigt, Vorräte anzulegen. Hunderttausende Kekse sind das Nahrungsmittel der Wahl für die Einsatzkräfte. Auch Marmelade und zehn Jahre haltbares Roggenbrot stehen auf der Liste, die diese Woche veröffentlicht wurde. Platz für kulinarische Extravaganzen ist nicht, laktosefrei und vegan sollen die Nahrungsmittel aber immerhin sein.

5 Die Mittelschicht schrumpft

Aktuelle Zahlen des ifo Instituts zeigen: Die Mittelschicht schrumpft. 2007 gehörten ihr 65 Prozent an, 2019 nur noch 63 Prozent. Sozialer Auf- und Abstieg trugen dazu bei, die Ränder der Mittelschicht zu verkleinern. Der Rückgang mag moderat erscheinen, doch im europäischen Vergleich ist er beachtlich. Eine Lösung: Die Bes­ser­ver­die­ne­r*in­nen dazuzählen. Fragt man sie selbst, sind sie schließlich ständig vom sozialen Abstieg bedroht.

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