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"Die CDU will ja jetzt immerhin schon mal die christlichen Syrer aufnehmen. Das ist zwar diskriminierend, aber wenigstens ein Anfang."
Herr Baltissen, das macht sogar Sinn weil die tolle, freiheitsliebende humanistisch orientierte "Opposition" brutal Jagd auf Andersgläubige und Andersdenkende macht. Man kann sich informieren und dann auch wissen, dass Christen in Syrien jetzt 'gejagt' werden von den vom Westen unterstützten Djihadisten.
Guten Morgen und bitte mal aufwachen in der Realität. Danke.
Hier eine weitere "Heldentat" gegen Andersgläubige dieser fantastischen von ihnen allen und der gleichgeschalteten Mainstreampresse so gelobten Opposition. Ein Oppositionsgegener (vier Jahre und im Kinderschlafanzug) wurde unschädlich gemacht, das äußerst gefährlich Kind und seine Familie hatte das "Pech", ein Schiit und kein Sunit zu sein:
vieleicht sollte man das anders formulieren: "es wird solange alles noch viel schlimmer bis unsere guten terroristen assad endlich weggebombt haben" ?
GUTER KOMMENTAR VON GEORG BALTISSEN!
Völlig zu Recht kritisiert Georg Baltissen die Untätigkeit des Westens (selbstredend muss man über Russland und China überhaupt kein Wort verlieren - da ist man schon froh, wenn diese verantwortungslosen Mächte wenigstens nicht weiter stören und es bei niveaulosem regimestützenden Gezeter belassen).
Ich selbst habe zumindest doch etwas Hoffnung, dass nun die Einigung der Opposition etwas mehr Dynamik zugunsten eines stärkeren internationalen Engagements (als erste Schritte z.B. Einrichtung von Schutz- und Flugverbotszonen) zulässt.
Inhaltsleere Kommentare - las ich gerade, wieder ein Kritik - Kritiker, der angesichts der Zustände dem Journalisten eine Realität um die Ohren zu hauen meint, die er eben versucht hat, treffend zu beschreiben. Demnächst kommt dann der Vorschlag, die Taz Redakteure sollten die Flüchtlinge in ihren Wohnungen aufnehmen. Die Presse ist für die Darstellung von Realitäten da, nicht für politische Interventionen - sollte eigentlich klar sein.
wow, für die taz würd ich auch gerne mal schreiben. inhaltsleere kommentare und auch noch geld dafür bekommen. bravo! was soll europa denn konkret machen? intervenieren? nur zu, tazredakteure zuerst! neue sanktionen, die nur die bevölkerung treffen? waffen an die opposition liefern? ich denke, es gab schon genug tote und es wird auch weiterhin ausreichend tote auch ohne europäische lieferungen geben. also, herr baltissen, was ist konkret zu tun?
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kommentar Syrien: Es wird noch viel schlimmer
Für die Politik des Abwartens werden auch die europäischen Staaten zahlen müssen. Die syrischen Flüchtlinge werden es in absehbarer Zeit auch in ihre Staaten schaffen.
Die Prognosen sind erschreckend. Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien wird sich mehr als verdoppeln oder sogar verdreifachen. Die Nachbarstaaten Jordanien, Türkei und Libanon sind bereits jetzt mit rund 400.000 Flüchtlingen am Ende ihrer Aufnahmekapazität angelangt. Die Ressourcen in diesen Staaten sind begrenzt. Die Flüchtlinge benötigen aber Wasser, Nahrung, Strom, medizinische Versorgung und eine Unterkunft.
Immer mehr Menschen, die derzeit innerhalb Syriens auf der Suche nach Schutz und Sicherheit sind, werden überdies dazu gezwungen sein, die Grenzen zu überqueren, um ihr bloßes Leben zu retten. Der Bürgerkrieg im Lande wird an Grausamkeit und Brutalität noch einmal deutlich zunehmen. Das wird die Nachbarn Syriens vor riesige Probleme stellen.
Derzeit werden rund 1,5 Millionen Menschen innerhalb Syriens vom World Food Programm (WFP) notdürftig versorgt. Wenn die militärische Lage eine solche Versorgung nicht mehr zulässt, werden diese Menschen zu den Grenzen drängen. Die Ankunft von rund 11.000 Menschen am Wochenende ist ein Hinweis darauf, wie schnell und dramatisch sich die Situation verschärfen kann und wird.
Derzeit ist die syrische Opposition nicht in der Lage, den Krieg zu ihren Gunsten zu entscheiden. Die Ergebnisse der politischen Verhandlungen der Opposition in Doha sind vorerst kaum mehr als vage Versprechen auf eine zukünftige Einheit und Zusammenarbeit. Und die internationale Gemeinschaft zeigt nach wie vor keinerlei Neigung, sich stärker in diesem Konflikt zu engagieren.
Die Folge dieser Politik des Abwartens ist klar: die europäischen Staaten werden zahlen müssen. Und sie werden damit rechnen dürfen, dass syrische Flüchtlinge es in absehbarer Zeit auch bis in ihre Staaten schaffen. Die CDU will ja jetzt immerhin schon mal die christlichen Syrer aufnehmen. Das ist zwar diskriminierend, aber wenigstens ein Anfang.
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Kommentar von
Georg Baltissen
Auslandsredakteur
61, ist Redakteur im Ausland und gelegentlich Chef vom Dienst. Er arbeitet seit 1995 bei der taz, für die er schon in den 80iger Jahren geschrieben hat. Derzeit ist er zuständig für die Europäische Union und Westeuropa. Vor seiner langjährigen Tätigkeit als Blattmacher und Titelredakteur war Georg Baltissen Korrespondent in Jerusalem. Noch heute arbeitet er deshalb als Reisebegleiter für die taz-Reisen in die Palästinensische Zivilgesellschaft. In den 90iger Jahren berichtete er zudem von den Demonstrationen der Zajedno-Opposition in Belgrad. Er gehörte zur ersten Gruppe von Journalisten, die nach dem Massaker von 1995 Srebrenica besuchte.