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Danke dass der Kommentar so kurz ist, Herr Irler, denn sonst wären bestimmt noch mehr Plattheiten dringestanden.
Eine Studie zu kommentieren, indem man sie komplett ignoriert bzw. ohne Argumente alle Aussagen als grundsätzlich rein interessenesteuert wegwischt, dazu gehört schon eine gute Portion Chuzpe.
Jaaaa, da freut er sich, der Herr Irler. Und vor seinem geistigen Auge sieht er schon die ganzen hässlichen Shopping-Center verschwinden. Und vielleicht hat er ja auch schon Ideen, was man dann mit diesen Gebäuden alles zum Wohle der Städte machen kann.
Aber leider hat er Herr Irler nicht zu Ende gedacht: Was passiert denn mit den ganzen Verkäuferinnen / Verkäufern, mit den ganzen Angestellten, wenn die Center schließen? Es schließen ja nicht nur Shopping-Center, sondern auch "ganz normale Läden" in den Städten, wenn der Internet-Einkauf dann so richtig boomt. Und es glaube nur ja keiner, daß die im Offline-Handel entlassenen Frauen und Männer alle im Online-Handel einen neuen Arbeitsplatz finden. Das Stichwort Amazon sollte dafür ausreichen.
Also: Wenn schon eine Meinung kundgetan wird, dann auch mal weiter denken, als nur bis zur eigenen Schadenfreude.
Danke für den Kommentar. Ich habe meine eigene Meinung über Analysen / Studien und Auftraggeber und -nehmer und Ergeb- und Erkenntnisse, deren Interpretation und Formulierung, sowie deren Geheimhaltung oder Veröffentlichung. Ihr Kommentar bestärkt mich in meiner Meinung.
Was will uns der Kommentator damit sagen?
"Hallo, ich kenne da einen Gemeinplatz!" oder
"Kauft bei Amazon!", oder
"Macht die Geschäfte in eurem Stadtteil kaputt!" oder
hatte er Langeweile?
Wenn der Kommentar wenigstens unterhaltsam wäre ...
Schön, wenn der Kommentator keinerlei Sachkenntnis hat.
Die Einkaufszentren lauen immer noch gut, der Einzelhandel (und da besonders der Nicht-Kettenangeschlossene) hat zu kämpfen. Und kein Wunder. Wer mal bei 1000-Töpfe war in den letzten Jahren, der hat sich gemerkt, dass die Mitarbeiter größtenteils wohl aus irgendeiner Integrationsmaßnahme für "besondere" Arbeitnehmer kamen. Ja, es gab immer auch den einen oder die andere die kompetent waren, aber im großen und ganzen: die Elbe-Werkstätten haben wachere, die Beamten-Stuben motiviertere Leute.
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kommentar ECE-Studie: Der Arsch auf Grundeis
Die einzige Chance der Offline-Einzelhändler ist, das Shoppen als Freizeitspaß zu inszenieren.
Ein Betreiber von Einkaufszentren lässt untersuchen, ob die Menschen noch Lust haben, in Einkaufszentren einzukaufen – oder ob sie ihre Einkäufe tendenziell lieber im Internet erledigen. Selbstverständlich kommt dabei heraus, dass das Offline-Einkaufen nach wie vor attraktiv sei. Wenn ein Jogurt-Hersteller untersuchen lässt, ob sein Jogurt gesund ist, wird das Ergebnis auch lauten: Die reinste Medizin!
Die ECE-Studie zeigt vor allem eines: Wie sehr den Offline-Einzelhändlern in Anbetracht des Internet-Handels der Arsch auf Grundeis geht. Längst hecheln sie hinterher und versprechen ihren Kunden gleiche oder bessere Preise als im Internet. Längst sind Kunden, die sich offline teuer beraten lassen, aber online billig kaufen, keine Ausnahmeerscheinung mehr. Die ECE-Studie versucht, dieses Problem klein zu reden. Natürlich, sonst würde sie ja helfen, den Trend zu verstärken.
Abheben kann sich der Einzelhandel von den Internethändlern nur damit, dass er das Einkaufen als Freizeitspaß inszenieren kann: Shoppen-Gehen ist etwas anderes, als per Mausclick Postsendungen zu bestellen. Dazu gehört dann aber auch, dass es Geschäfte mit Atmosphäre und individuellen Angeboten gibt. ECE dagegen hat Einkaufszentren, in denen Handelsketten ihre überregional identischen Filialen eröffnen. Dass von dort aus immer öfter der Schritt ins Internet getan wird, ist kein Wunder – und auch nicht wirklich traurig.
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Kommentar von
Klaus Irler
Hamburg-Redakteur
Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.
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