Hauptstadtflughafen BER: Akten in Containern gefunden
In Berlin sind Pläne für den Flughafen BER unsachgemäß in Containern entsorgt worden. Sie enthalten detaillierte Angaben etwa zur Stromversorgung und zu den Terminals.
BERLIN dpa | In zwei unbewachten Containern sind Aktenordner aus dem früheren Planungsbüro für den Hauptstadtflughafen BER entdeckt worden. Sie standen an einer Straße in Berlin-Lichtenberg nahe dem Ostkreuz und wurden nach einem Hinweis am Montagnachmittag von der Polizei sichergestellt, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte.
Vermutlich stammen die Akten aus den nahegelegenen früheren Räumen des Architekturbüros JSK, das zur ehemaligen Flughafen-Planungsgemeinschaft PG BBI gehörte. Das Büro befand sich in derselben Straße, in der die Container standen. JSK ging im Herbst 2013 in die Insolvenz.
Die Zeitungen B.Z. und Berliner Kurier hatten berichtet, ein Bauarbeiter habe die Unterlagen entdeckt. Es handelt sich laut B.Z. offenkundig um Planungs- und Kontrollberichte der ehemaligen Flughafen-Architektengemeinschaft PG BBI. Sie enthielten demnach detaillierte Angaben etwa zu Fahrstühlen und Starkstromanlagen sowie Grundrisse des Fluggastterminals.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei stammten die Aktenordner aus einem namentlich nicht genannten Architekturbüro. Dieses habe den Auftrag erteilt, die Unterlagen zu entsorgen. Warum die beiden Container an der Straße abgestellt wurden, war zunächst ungeklärt. Ein Flughafensprecher sagte dazu: „Das muss aufgeklärt werden.“
Leser*innenkommentare
Rainer B.
Solche Pläne sind natürlich extrem sicherheitsrelevant. Gelangen sie in die falschen Hände, kann doch niemand mehr einen sicheren Betrieb des Flughafens später garantieren. Man gewinnt mehr und mehr den Eindruck, eine Inbetriebnahme dieses Flughafens war von Anfang an gar nicht beabsichtigt.