Baukosten des Berliner Flughafens: 1,4 Milliarden Euro nachträglich

Die Höhe der Nachforderungen von Baufirmen für den Flughafen BER ist zehnstellig. Der Flughafensprecher spricht von „normalem Projektgeschäft“. Die Grünen widersprechen.

Was allein diese Helme gekostet haben mögen! Bild: dpa

BERLIN/SCHÖNEFELD dpa | Beim Bau des neuen Hauptstadtflughafens sind seit Baubeginn 2006 Nachforderungen von Baufirmen in Höhe von mehr als 1,4 Milliarden Euro eingereicht worden. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel vorab berichtete.

Davon seien 995 Millionen Euro bereits reguliert, weitere rund 1.600 Forderungen in Höhe von insgesamt 452 Millionen Euro würden noch geprüft, bestätigte Flughafensprecher Ralf Kunkel am Samstag entsprechende Berichte. „Diese Nachträge sind im ganzen Bauzeitraum seit 2006 angefallen“, betonte er. Durch die Nachträge entstünden jedoch keine Mehrkosten. „Die Summen sind in dem bisherigen Budget enthalten.“ Bislang wurden für den Bau des Flughafens BER 4,3 Milliarden Euro veranschlagt.

Diese Nachträge seien „normales Projektgeschäft“, erläuterte Kunkel. „Da der Flughafen größer wurde, gibt es auch Nachträge. Das ist doch logisch.“ So sei wegen gestiegener Passagier-Prognosen das Terminal um 50 Prozent gewachsen, und auch das Vorfeld sowie die Rollwege seien erweitert worden.

Dagegen kritisierte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Stefan Kühn, hier sei offenbar schöngerechnet worden, um die Kosten auf dem Papier niedrig zu halten. Mehrere Zeitungen berichteten zudem unter Berufung auf die Grünen-Fraktion, laut einer ergänzenden Antwort des Bundesverkehrsministeriums kämen die genannten Beträge zu den bisher bekannten Summen für den BER neu hinzu.

In der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats Ende Juni soll Flughafenchef Hartmut Mehdorn einen Kostenplan für die Fertigstellung des Hauptstadtflughafens vorlegen. Bereits Anfang April hatte Mehdorn einen Nachschlag von 1,1 Milliarden Euro für das kommende Jahr gefordert.

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