Großbritannien nach dem Brexit: Pläne für ein Steuerparadies
Nach dem Brexit könnten viele Unternehmen Großbritannien verlassen. Der Finanzminister will deshalb ihre Steuern stark absenken.
LONDON afp | Mit einer deutlichen steuerlichen Entlastung will der britische Finanzminister George Osborne Unternehmen nach dem Brexit-Votum zu einem Verbleib in Großbritannien bewegen.
Die Körperschaftsteuer solle von derzeit 20 Prozent auf unter 15 Prozent gesenkt werden, berichtete die Financial Times am Sonntagabend. Dieser Satz wäre im Vergleich der großen Volkswirtschaften der Erde der niedrigste.
Osborne sagte der Zeitung, die britische Wirtschaft müsse sich mit einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf das Ausscheiden aus der EU vorbereiten. „Wir müssen den Horizont und den Weg vor uns in den Blick nehmen und das Beste aus dem Blatt machen, das uns ausgeteilt wurde“, sagte der Minister der Financial Times.
Mit den Plänen reagiert Osborne auf Befürchtungen, Unternehmen könnten nach dem Brexit-Votum wegen der Unsicherheit über die künftigen Beziehungen Großbritanniens mit der EU das Land verlassen. Mehrere große britische Unternehmen haben wegen der Brexit-Entscheidung bereits Gewinnwarnungen ausgegeben.
Leser*innenkommentare
wxyz
Da wurde wieder einmal nur sehr oberflächlich recherchiert. GB war bisher das Steuer- und Geldwäscheparadies schlechthin für alle, die sich auskennen. Durch den Brexit drohen diese Bereiche zu einem erhelblichen Teil wegzubrechen. Klar, das dies eine Menge Menschen, vor allem aus den höheren Etagen, auf die Barrikaden treibt. Und was tut man dann? Eben das, was auch im Bericht ausgedrückt ist: Ganz schnell einiges ändern, damit das bisherige Beutechema dennoch erhalten bleibt.
Tom Farmer
Ggf. auch beachten:
Im Tax justce network steht DE bei der internationalen Geldwäsche- und Steueroasenliste auf Platz 8.
UK ist nicht unter den Top Ten!
Das liegt unter anderem und schlicht daran, dass Ausländer in DE keine Abgeltungssteuer abzuführen haben, jeder deutsche MIchel aber ganz automatisch bei jeder Zinszahlung veranlagt wird.
86548 (Profil gelöscht)
Gast
Damit wird eine erste gravierende Folge des Brexit deutlich: Die Briten werden zum Steuerparadies. Von einer gemeinsamen europäischen Hochsteuerpolitik können wir uns verabschieden.
Radl Rambo
GB schafft sich ab. Diese elenden Brexit-Lügner, welche diese Land ohne Not in solch eine Situation gebracht, hat aus der es fast keinen Ausweg gibt. Dieser nur auf EU-Lügen aufgebaute Brexit schießt wirklich dem Fass den Boden aus.
Zuerst hat man in unglaublicher Schamlosigkeit den Bürger belogen und zwar so, dass sich alle Balken biegen und jetzt, hat mal erstmal mit dem Lügen begonnen, auch noch dreimal die Brexit-Wähler selber: Erst werden gleich nach der Wahl die wichtigsten Wahlversprechen zurückgenommen, dann hat überhaupt keiner auch nur ansatzweise einen Plan den Brexit umzusetzen und, gehts noch schlimmer, keiner denkt auch nur daran den Brexit in absehbarer Zeit tatsächlich zu beantragen!
Zur Abschreckung für andere: GB muß 1 Mio Migranten aufnehmen, sonst gibt es keinen Handel mit der EU!
Urmel
"Zur Abschreckung für andere: GB muß 1 Mio Migranten aufnehmen, sonst gibt es keinen Handel mit der EU!"
Ist Ihnen klar, was Sie da schreiben? Migranten als "Abschreckung" zu benutzen, halte ich für eine sehr bedenkliche Forderung - wenn es vielleicht auch "gut" gemeint ist.
Justin Teim
In dem Fall das England eine Steuersenkung für Unternehmen umsetzt - sollte die EU die neuen Einfuhrzölle für England in der gleichen Höhe anheben, so das es eine Null Nummer werden würde.