Bombenanschläge in Russland: Autobomben vor Justizgebäude
Bei zwei Terroranschlägen im russischen Nordkaukasus sind mindestens vier Menschen getötet worden. Ein weiterer Anschlag in der Nähe von Moskau sei vereitelt worden.
MOSKAU dpa | Bei zwei Terroranschlägen innerhalb weniger Minuten sind im russischen Konfliktgebiet Nordkaukasus mindestens vier Menschen getötet und etwa 45 verletzt worden.
Nach Angaben des zuständigen Innenministeriums detonierte am Montag zunächst eine Autobombe vor einem Justizgebäude in Machatschkala, der Hauptstadt der islamisch geprägten Teilrepublik Dagestan. Als Polizisten an der Anschlagstelle eintrafen, sprengten unbekannte Täter per Fernzünder ein zweites Fahrzeug in die Luft, wie das Ministerium mitteilte.
Die Ermittler hatten zunächst von acht Toten gesprochen. Bilder vom Tatort zeigten schwere Verwüstungen. Im Nordkaukasus verüben radikale Islamisten immer wieder Attentate. Sie kämpfen für ein von Moskau unabhängiges „Emirat“. Oft sind auch kriminelle Verteilungskämpfe Hintergrund von Bluttaten.
Nahe der Hauptstadt Moskau vereitelte der Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben einen Terroranschlag. Zwei mutmaßliche Extremisten seien getötet und ein weiterer festgenommen worden, teilte das Nationale Anti-Terror-Komitee mit. Die Männer sollen der Islamischen Bewegung Usbekistans angehören und in den pakistanischen Stammesgebieten ausgebildet worden sein. Kremlchef Wladimir Putin sei über den Einsatz informiert, sagte dessen Sprecher Dmitri Peskow.
Leser*innenkommentare
Benz
Gast
@Zyniker
''Im Gegensatz zum bösen Westen hat sich Rußland nie mit den Folgen seiner imperialistischen Kriege auseinandergesetzt.''
Das stimmt nicht. Haben Sie etwa nie von Tolstojs Roman 'Hadschi Murat' gelesen? Oder dass der letzte Emir von Dagestan am Zarenhof begeistert empfangen wurde, und danach in ganz RU eine regelrechte Kaukasusmanie herrschte? Und haben Sie die Diskussion um die in RU lebenden Ethnien, das immer wieder bekräftigte Bekenntnis der russischen Elite zum Vielvölkerstaat nicht mitbekommen?
@Fred
Derlei Nachrichten aus dem Kaukasus zeigen vielmehr, dass es dort immer noch bewaffnete Banditen gibt.
''Putin hat gar nichts gelöst''
Teile diese Meinung nichts. Den Tschetschenienkrieg z.B. hat er beendet. Die Separatisten sind militärisch und politisch erledigt.
Fred
Gast
Derlei Horromeldungen aus dem Nordkaukasus zeigen, daß in Russland nichts gut ist. Putin hat gar nichts gelöst, weder im Nordkaukasus noch sonstwo in Russland. Vielmehr sind diese Nachrichten aus dem Nordkaukasus schlicht und ergeifend der Vorbote der Katastrophe, die sich in Russland in den kommenden Jahren abspielen wird. Scholl-Latour nennt das "eine Krise weltpolitischen Ausmaßes zwischen Smolensk und Wladiwostok".
Zyniker
Gast
Am 21. Mai 1864 endeten die russisch-kaukasischen Kriege, die mit der Besetzung des Kaukasus durch zaristische Truppen und der Annektion des Gebietes bis heute Folgen nach sich zuieht.
Im Gegensatz zum bösen Westen hat sich Rußland nie mit den Folgen seiner imperialistischen Kriege auseinandergesetzt.
Im Gegenteil wurden diese noch durch Stalin fortgesetzt. Da lief es halt unter dem Motto Weltrevolution.
Ein bissel Geschichte kann nicht schaden.
wer kann hellsehen
Gast
an Ugur Canbaz
Was ist das für eine Aktion ? Was soll das Datum sagen ? Haben Sie nicht den Mut den Hintergrund zu benennen ?
Wollen Sie etwas zum Ausdruck bringen über die Türkei und über Korfu, die hatten mal Schwierigkeiten miteinander ?
Glauben Sie wir sind Hellseher ????
verunsichert
Gast
Die Frage ist, gibt es bald überall in der Welt auch bei uns solche Aktionen radikaler Islamisten ???? Soll die Welt islamisiert werden ? Was haben wir hier zu befürchten, was tut unser Staat gegen solche Gruppierungen ??
Ugur Canbaz
Gast
21. Mai 1864