Beschluss des Europaparlaments: Banker-Boni werden begrenzt
Kompromiss nach zähen Verhandlungen: Künftig dürfen europäische Banker nur noch maximal ein Jahresgehalt als Bonus bekommen. Großbritannien leistet noch Widerstand.
BRÜSSEL afp | Angestellte europäischer Banken müssen ab dem kommenden Jahr auf besonders hohe Boni-Zahlungen verzichten. Einer entsprechenden Neuregelung stimmte das Europaparlament am Dienstag in abschließender Lesung zu. Sie gilt ab 2014 für Mitarbeiter der über 8000 europäischen Banken - egal, ob diese in der EU arbeiten oder im Ausland.
Der zuvor in zähen und monatelangen Verhandlungen mit den EU-Staaten erzielte Kompromiss sieht vor, dass der Jahresbonus das jährliche Festgehalt eines Bankers in der Regel nicht mehr überschreiten darf. Stimmt aber die große Mehrheit der Anteilseigner einer Bank auf der Hauptversammlung dafür, kann der Jahresbonus höchstens doppelt so hoch sein wie das Festgehalt.
Die Regelung zur Deckelung der Bonuszahlungen ist Teil eines Gesetzespakets, das den Banken den Aufbau höherer Kapitalpuffer vorschreibt. Damit werden die sogenannten Basel-III-Regeln in europäisches Recht umgesetzt. Dazu hatte sich die EU im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht verpflichtet.
Die Deckelung der Banker-Boni muss nun noch vom Rat formell abgesegnet werden. Auf Widerstand stößt sie nur bei Großbritannien, doch London kann die Neuregelung nicht alleine verhindern.
Leser*innenkommentare
Drakon
Gast
Wie wär's mit einem Galgenbaum für Schrottpapiere-Verkäufer? Wer Menschen übers Ohr haut um seinen Boni zu bekommen, der hat keinen Boni verdient. Wie wäre es mal mit einem Bonus für Ehrlichkeit? Aber so es aussieht, kann man mit Ehrlichkeit kein Geld verdienen.
Mirko Malessa
Gast
Na und? Dann wird halt das Jahresgehalt auf 60Millionen erhöht.