Aufsichtsrat der Deutschen Bahn: Stuttgart 21 wird weitergebaut

Der Bahn-Aufsichtsrat macht den Weg frei: Die Arbeiten an „Stuttgart 21“ können wieder aufgenommen werden, obwohl der Bahnhof immer teurer wird.

Totaaal niedlich: Plakat der Bahn am Stuttgarter Hauptbahnhof. Bild: dpa

BERLIN rtr | Die Deutsche Bahn wird das umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart 21 weiterbauen. Der Aufsichtsrat des Staatskonzerns machte dem Vorstand trotz der Kostensteigerung bei dem unterirdischen Bahnhof dafür am Dienstag den Weg frei, wie Mitglieder des 20-köpfigen Gremiums der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Es habe eine Enthaltung und eine Gegenstimme gegeben.

Mit jetzt von der Bahn berechneten Kosten von bis zu 6,5 Milliarden Euro liegt der Bau um rund zwei Milliarden Euro über dem Rahmen, der mit Projektpartnern wie Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart vereinbart waren. Diese weigern sich, die Mehrkosten mitzutragen.

Für die Bahn ist Stuttgart 21 zwar nun unwirtschaftlich, allerdings machten bei einem Ausstieg Kosten von mindestens zwei Milliarden Euro den Weiterbau dennoch sinnvoll. Die Bahn rechnet allerdings mit der Fertigstellung nun frühestens Ende 2022, drei Jahre später als einst vorgesehen.

Der Konzern hatte bereits Ende vergangenen Jahres dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, das Projekt weiterzubauen. Der Aufsichtsrat lehnte damals eine Zustimmung jedoch ab und verlangte weitere Informationen vom Vorstand.

Union und FDP hatten zudem befürchtet, die Kostensteigerung des ohnehin von den in Baden-Württemberg regierenden Grünen abgelehnten Bahnhofs würde ihnen im Bundestagswahlkampf schaden. Regierungskreisen zufolge sprach sich dann aber auch das Kanzleramt für eine schnelle Entscheidung zum Weiterbau aus.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.