Kolumne Die Kriegsreporterin: Liebe Grüße aus dem taz-Puff
Matussek ist schon sehr sensibel. Per Landgericht Köln ließ er mitteilen, wie man ihn nicht zu nennen hat. Bekannter Dingsbumgsänger, und so.
H allo taz-Medienredaktion! Das Urteil vom Landesgericht Köln ist da. Ich darf Matthias Matussek, der über mich sagt, ich käme „aus dem taz-Puff“, nicht noch einmal einen HIER BITTE DAS ADJEKTIV FÜR „RUHM“ EINSETZEN UND JETZT BITTE DAS KRÖMER-WORT nennen. Nein, ich darf das nicht. Das schreibe ich jetzt so oft, bis sicher ist, ich vergesse das nicht:
Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Pantoffelgänger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beliebten Kartoffelpuffer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „stadtbekannten Pantolettenträger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „populären Katholik“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Berühmten“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderungswürdigen Autor“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Berühmten II“ nennen.
Ich darf Matthias Matussek nicht „prominenten Porzellanliebhaber“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten tollen Mann“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „großen Kartoffelkäfer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „anerkannten Puffer-Liebhaber“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beachteten Buchschreiber“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beliebten Frauenfreund“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bedeutungsvollen Kirchgänger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beachteten Pudelfrisurenträger“ nennen.
Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Matthias“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderungswürdigen Welt-Autor“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „prominenten Fernsehcholeriker“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „geschätzten Bibelfreund“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „renommierten Friedensaktivist“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „stadtbekannten Münsteraner“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „wohlbekannten Talkgast“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „namhaften Bußegänger“ nennen.
Nicht, nicht, nicht
Ich darf Matthias Matussek nicht „prominenten Angedickten“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beliebten Bregen“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „hoch geschätzten Bücher-in-die-Kamera-Halter“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „geachteten Betbruder“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderten Taxi-Nutzer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bedeutenden Spesenhengst“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Flenner“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „beachteten Rumschreier“ nennen.
Ich darf Matthias Matussek nicht „bedeutenden Komiker“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderten Eintänzer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „geschätzten Oblatenlutscher“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „wohl bekannten Fahrstuhlflüsterer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „renommierten Twitterer“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bewunderten Nuscheluschel“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Testosteronbulle“ nennen.
Ich darf Matthias Matussek nicht „bekannten Dingsbumsgänger“ nennen. Ich darf Matthias Matussek nicht „an Ruhm reichen Guffpänger“ nennen. Ich bin nicht Kurt Krömer. Ich bin die Kriegsreporterin. Auch das muss ich mir immer wieder sagen: Ich bin die Kriegsreporterin. Ich darf Matthias Matussek nicht einen „an Ruhm reichen KRÖMER ZITAT HIER EINSETZEN!“ nennen.
Recht hat er, der Matthias Matussek. Ich bin ihm nie im taz-Puff begegnet. Frohlockend zurück nach Berlin!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste