Ursache noch ungeklärt: Neues Fischsterben in der Oder
In einem Seitenarm der Oder treiben erneut tote Fische. In Polen gibt es ähnliche Meldungen. Die Ursache ist bisher ungeklärt.
BERLIN taz | Wenige Wochen nach dem Fischsterben an der Oder melden Behörden erneut tote Fische in der Region. Am Sonntag gab die Integrierte Leitstelle Nordost erneut eine amtliche Gefahrenmeldung für mehrere Oder-Gemeinden im Nordosten Brandenburgs heraus. Demnach sind unter anderem Hohenfinow, Angermünde, Eberswalde, Chorin, Oderberg und Niederfinow betroffen. Grund der Warnung: Im Bereich Oderberg seien in der Alten Oder, einem Seitenarm des Flusses, erneut vermehrt tote Fische angespült worden. Dies meldete zuerst die Märkische Allgemeine Zeitung.
„Menschen und Tiere sollten vom Gewässer fernbleiben“, teilte die Leitstelle mit. „Angeln Sie nicht! Fassen Sie keine toten Fische an! Baden Sie nicht in der Oder und in benachbarten Gewässern“, lauteten die Appelle der amtlichen Katastrophenschutzmeldung. Noch am Nachmittag gab die Leitstelle Nordost aber wieder Entwarnung.
Ob es sich um einen neuerlichen Giftvorfall gehandelt hat, der auf die Blüte der Goldalge und den hohen Salzgehalt in der Oder zurückzuführen ist, blieb zunächst unklar.
Auch in Polen sind in einem Seitenarm der Oder wieder viele tote Fische gefunden worden. Wie ein polnischer Fernsehsender berichtete, mussten am Gleiwitzer Kanal im Süden des Landes mehrere hundert Kilogramm verendeter Tiere entsorgt werden.
Erst in der vergangenen Woche hatte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) erklärt, dass es seit Tagen keine toten Fische in der Oder mehr zu beklagen gebe. Auch der Landesfischereiverband hatte von einer Erholung des Gewässers gesprochen. Seit Ende Juli hatten deutsche und polnische Behörden hunderte Tonnen toter Fische in der Oder geborgen. Der genaue Verursacher ist unklar.