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taz-Schwerpunkte zu Wahlen und EM 2024 Europa, unsere Perle

Die kommenden Wochen stehen im Zeichen der Europawahlen und der Fußball-EM. Die taz widmet sich diesem Schatz in einem europäischen Sonderprojekt.

Profesioneller Austausch: EM-Maskottchen Albärt und CSU-Maskottchen Markus Söder Foto: Peter Kneffel/dpa

Aus der taz | Es war mal mehr Kitsch im Spiel, wenn von der Europäischen Union die Rede war. Heute würde kaum mehr jemand vom europäischen Haus schwärmen oder so etwas wie die europäische Familie besingen. Der Ruf der EU hat doch arg gelitten. Kaum eine Partei traut sich noch für Europa zu werben. Dem eigenen Land in Europa mehr Gewicht zu verleihen, so lautet das Ziel, das auf viel zu vielen Wahlplakaten präsentiert wird.

Und doch staunen wir immer wieder, wenn wir Bilder von Demonstrationen sehen, auf denen georgische Bürger die Europafahne schwenken, während sie gegen den wachsenden Einfluss Russlands in ihrem Land protestieren. Sie würden gerne mehr EU wagen. Wer schon drin ist in der EU, ist oft nur noch auf den eigenen Vorteil aus. Sie streben in die europäische Familie. Die ist reichlich zerrüttet. Von einem einheitlichen Familienbild ist man ohnehin momentan weit entfernt. Das Engagement für legale Schwangerschaftsabbrüche oder die Ehe für alle wird von Kulturkämpfern in ganz Europa immer wieder angegriffen.

Kann das so weitergehen? Reicht die Selbstvergewisserung, dass die EU ein Friedensprojekt nie dagewesener Art ist, um den Laden zusammenzuhalten? Oder ist es eher das rigide Grenzregime, bei dem der Wohlstand in der EU mit Zähnen und Klauen verteidigt wird, das für Zusammenhalt in diesen Tagen sorgen kann? Was die einen für richtig halten, dafür schämen sich andere regelrecht. In welcher Richtung sich die EU in dieser Hinsicht entwickelt, auch das steht zur Wahl. Die haben diesmal in etlichen Ländern auch schon Menschen ab 16 Jahren. Welche Bedeutung Europa für sie hat, auch darum soll es gehen auf unseren Sonderseiten, die ab dem 29. Mai rund um die Wahl zum Europäischen Parlament erscheinen werden. Und wer sich Europa auf die Ohren legen möchte, dem sei der Bundestalk empfohlen. Der taz Podcast wird europäisch werden in der Zeit rund um die Wahlen.

Europa zu Gast in einem verunsicherten Land

Im Blatt, der App und im Wahl-Schwerpunkt auf taz.de sollen europäische Fragen nicht allein aus deutscher Perspektive betrachtet werden. Wie hat sich das Sparprojekt Griechenland entwickelt? Lohnt sich ein Ausstieg aus der EU, wie ihn Großbritannien vollzogen hat? Und was versprechen sich die Ukraine oder Moldau von einem Beitritt zu EU? „Herr Nachbar, Frau Nachbarin, wie halten Sie es eigentlich mit der EU?“, mit einfachen und kritischen Fragen werden die Korrespondenten auf Spurensuche gehen.

Ach ja, die Ukraine. Auch so ein Thema, bei dem sich die Staaten alles andere als einig sind, wenn es um die Unterstützung des von Russland überfallenen Landes geht. Dort spürt man, wie das Interesse an den Kriegsereignissen schwindet. Vielleicht taugt ja der Fußball als Stimmungsaufheller in finsteren Tagen. Ab dem 14. Juni wird in Deutschland um den Europameistertitel gekickt. Die Ukraine ist dabei. Georgien auch. Europa kommt zu Gast in ein zutiefst verunsichertes Land, in dem das Fahnenschwenken gewiss nicht mehr so leicht fällt wie im Sommermärchenjahr 2006. Oder doch? In der taz wird’s stehen. Die Europa taz öffnet sich ab dem 14. Juni dem Fußball.

Linke Perspektiven auf die EM und EU ab dem 29. Mai auf taz Sonderseiten. Den Wahlschwerpunkt finden Sie auch unter taz.de/europawahl