Scheidende Geschäftsführerin der Piraten: Weisband erhielt Hassmails
Ihr Foto wurde auf rechtsextremistischen Webseiten veröffentlicht, in E-Mails wurde sie beschimpft: Marina Weisband von der Piratenpartei ist wegen ihres jüdischen Glaubens angegriffen worden.
BERLIN dpa | Die scheidende politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, ist wegen ihres jüdischen Glaubens in E-Mails beschimpft worden. "Ich habe Hassmails bekommen, auf rechtsextremistischen Webseiten wurde mein Foto veröffentlicht", sagte Weisband der Bild am Sonntag. "Daneben standen Texte darüber, wie die Juden jetzt die deutsche Parteienlandschaft erobern würden."
Weisband hatte am Mittwoch bekanntgegeben, beim kommenden Bundesparteitag im April nicht mehr für den Vorstand zu kandidieren. Die Psychologie-Studentin will sich auf ihre Diplomarbeit konzentrieren.
Ein Rückzug aus der Partei sei das aber nicht. "Ich bin weiter in der Partei aktiv. Und ich kann mir auch vorstellen, 2013 wieder für ein Spitzenamt zu kandidieren", sagte die 24-Jährige.
Die Politikerin relativierte ihre Aussage, wonach sie sich aus gesundheitlichen Gründen vorläufig aus der Politik zurückziehe. Ein Burnout habe sie nicht, sagte sie der Zeitung.
Leser*innenkommentare
ion
Gast
@T.V.:
Ach-was !? Ehrlich ?
Und das Weitere meines Leserkommentares auch ?
T.V.
Gast
@ion: Deine Antwort steht über dem Artikel: "dpa".
RedHead
Gast
Naja, dass Nazis Antisemiten sind ist jetzt nicht wirklich eine Neuigkeit. Wäre es umgekehrt so, dass Nazis sie gelobt hätten, dann hätte sie zuvor wahrscheinlich irgendetwas falsch gemacht. So aber sollte sie es einfach als Bestätigung werten. Allerdings sollte sie sich u.U. mehr Gedanken um ihre Sicherheit machen, Nazis fallen ja leider nicht nur durch dämliche Pöbeleien auf, sondern regelmäßig auch durch Gewalttaten.
ion
Gast
Abschreiben, abschreiben, abschreiben: Vorletzter sein − das ist zwischenzeitlich das durchgängige taz-'Journalismus'-verständnis ?!
Marina Weisband zum sonntäglichen Hype-Thema (um heute Mittag herum) in Twitter:
"Zeitungen sind stille Post. Ich: "Ich hab ein paar antisemitische Mails bekommen, nich schlimm" Echo Moskau: "Bekommt tausende Hassmails!!"";
"Demnächst in Ihrer Zeitung: "Ist sie zurückgetreten, weil sie den Hass nicht mehr aushielt?" "Haben Nazis Weisband vertrieben?" dun dun DUNN";
"Ja, denn die Medien wissen ja bekanntlich mehr, wenn man NICHT mit ihnen redet.";
"Himmel, ich hab vielleicht 8 Hassmails bekommen. Das ist keine Statistik.";
Wird die taz jetzt zum Dauer-Trittbrettfahrer der 'Blöd', hier der 'Blöd am Sonntag', die diese offenbar aufgeblasene Meldung heute zur Geisterstunde (29.01.2012 / 01:44 Uhr ) lostrat ?
pannetone
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@ThePin:
Das mit dem "Echo Moskau" haben Sie schon im SPON-Forum rausgelassen.
ThePin
Gast
Das in der Form von der taz zu lesen is enttäuschend, SO hat Marina das laut FB nicht gesagt und meint selber dazu:
"Zeitungen sind stille Post. Ich: "Ich hab ein paar antisemitische Mails bekommen, nich schlimm" Echo Moskau: "Bekommt tausende Hassmails!!""
Also evtl. mal einfach den Ball flach halten, auch wenn man dann evtl. auch mal gar nix zu berichten hat.
Tigerlilly
Gast
Verdammt, ich ahnte es. Tut mir total leid für Marina Weisband.