Pläne der US-Militärführung: Offensive auf IS

Im Frühjahr plant das US-Militär die Rückeroberung von Mossul, der zweitgrößten Stadt des Iraks. Gegen die IS-Miliz kommen irakische Truppen zum Einsatz.

Kampf gegen die IS-Miliz: USA bilden irakische Soldaten aus. Bild: dpa

WASHINGTON ap | Im Frühjahr soll laut dem US-Militär eine Offensive auf die von der Terrormiliz Islamischer Staat gehaltene Stadt Mossul beginnen. An der für April oder Mai geplanten Operation würden zwölf irakische Brigaden und damit zwischen 20.000 und 25.000 Soldaten beteiligt sein, erklärte ein Vertreter des Zentralkommandos in Tampa am Donnerstag mit. Ziel sei der Rückeroberung der zweitgrößten Stadt im Irak.

Fünf der Brigaden sollen demnach schon bald vor Ort für die Mission geschult werden. Deren Ausbildung übernimmt das US-geführte Bündnis gegen die IS-Miliz. Die fünf Einheiten sollen die Kerntruppe bilden, die die Attacken auf die Dschihadisten ausführen sollen. Ihnen würden drei weitere kleinere Brigaden als Reservetruppen zur Seite gestellt. Hinzu kommen drei Einheiten kurdischer Peschmerga-Kämpfer, die die IS-Extremisten vom Norden und Westen aus einkesseln sollen.

Darüber hinaus soll eine Kampftruppe für Mossul zum Einsatz kommen, die überwiegend aus früheren Polizisten und Stammesangehörigen der Stadt besteht. Diese soll sich dafür bereithalten, nach Mossul zurückzukehren, sobald die Brigaden die IS-Kämpfer herausgedrängt hätten, hieß es. In die Kampftruppe selbst soll zudem eine irakische Anti-Terror-Einheit integriert werden, die von US-Spezialtruppen trainiert worden ist.

Jeder Brigade gehören den Angaben zufolge knapp 2000 Mann an. Die USA würden militärische Hilfe in Form von Training, Luftunterstützung, Geheimdienstinformationen und Überwachung leisten, hieß es. Ob auch einige US-Bodensoldaten entsendet würden, die vor Ort Luftangriffe anfordern sollen, sei noch nicht entschieden, sagte der Gewährsmann weiter.

1000 bis 2000 IS-Extremisten

Die IS-Miliz nahm Mossul im vergangenen Juni bei ihrem Vormarsch durch Irak und Syrien ein, örtliche Sicherheitskräfte flüchteten in Scharen aus der Stadt. Schätzungen von US-Beamten zufolge halten sich dort aktuell zwischen 1000 und 2000 IS-Extremisten auf.

Mossul ist nicht zuletzt wegen seiner Ölraffinerien von strategischer Bedeutung. Die US-Militärführung hatte seit geraumer Zeit über eine Rückeroberung der Stadt beraten, jedoch erklärt, dass es erst eine Operation geben werde, wenn die irakischen Truppen bereit seien.

Nun ist es offenbar bald soweit. Geplant sei, Mossul noch im Frühling zurückzuerobern, bevor die Sommerhitze und der Fastenmonat Ramadan einsetzten, sagte der US-Militärvertreter. Die Operation könne sich aber auch verzögern, wenn die Truppen noch nicht bereit oder die Bedingungen nicht gegeben seien, schränkte er ein.

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