Mozilla stellt Mailprogramm-Entwicklung ein: Nur das Nötigste für den Donnervogel
Die Mozilla Stiftung wird künftig das Mailprogramm Thunderbird nicht mehr weiterentwickeln. Stattdessen sollen vor allem Projekte für Mobilgeräte bearbeitet werden.
BERLIN dpa | Mozilla will sein E-Mail-Programm Thunderbird nicht mehr weiterentwickeln. Die Stiftung konzentriere sich auf wichtige Projekte fürs Web und für mobile Geräte, daher hätten Innovationen für die Desktop-Software nicht mehr Priorität, hieß es in einer Mitteilung.
Die nicht-kommerzielle Organisation will aber weiter Sicherheits- und Stabilitäts-Updates anbieten, zudem soll die Community in Eigenregie weiter an Thunderbird arbeiten können.
Mozilla, bekannt geworden mit dem Firefox-Browser, treibt derzeit mehrere Projekte für mobile Geräte voran. So ist ein Browser fürs iPad geplant. Ebenfalls in Arbeit ist ein Betriebssystem für Smartphones, erste Geräte sollen 2013 auf den Markt kommen. Zudem arbeitet Mozilla an einem System namens Persona zur Verwaltung von Identitäten im Netz.
Thunderbird hat nach Angaben von Mozilla mehr als 20 Millionen Nutzer. Die meisten seien mit den Basis-Funktionen zufrieden, schrieb Mitchell Baker, Vorsitzende Mozilla-Stiftung, am Freitag in ihrem Blog. Gleichzeitig seien Internet-basierte Formen der Kommunikation als Alternativen immer beliebter geworden. „Daher ist es nur natürlich, dass wir uns auf die Stabilität von Thunderbird konzentrieren und Innovationen über andere Angebote vorantreiben.“
Leser*innenkommentare
rob2
Gast
Mein Reden. Überhaupt. so langsam ist doch wohl klar, was ein Betriebssystem und was ein Compi machen und können soll.
Ich finde auch: Wir brauchen "Volkscomputer"-Betriebssystem-Standards, damit man von dem ganzen Update-weil-ein-Blümchen-dran und dem Zwangskauf von neuer Hardware erlöst wird.
Tomate
Gast
Man will sich "auf die Stabilität von Thunderbird konzentrieren und Innovationen über andere Angebote vorantreiben."
Eigentlich ist das recht wünschenswert: Thunderbird erledigt seine Aufgabe nun mal sehr gut, und mehr als das verlangen die meisten einfach nicht von ihm.
Ich denke hier mit Schrecken an LibreOffice, wo alle sechs Monate eine neue Sau, sprich: Version durchs Dorf getrieben wird, und die alte wird nach sechs Monaten einfach für "Rock solid" erklärt - ihr Abstürze, kommet!