Kommentar Jade-Weser-Port: Erpressung und Pokerspiel

Die Schäden an der Kaje des Jade-Weser-Ports sind teuer. Wesenlicher aber ist die Frage, wie schnell der Hafen an das Verkehrsnetz angeschlossen werden kann.

Jedes Wort, das derzeit von den Beteiligten über die Bauprobleme beim Jade-Weser-Port gesagt wird, kann gerichtsrelevant werden, wenn – wie zu erwarten – die Schuldfrage in einigen Jahren zum Rechtsstreit führt. Zu viele Firmen sind beteiligt, zu teuer ist die Misere, als dass man sich über die Schuldfrage einfach fachlich verständigen könnte.

Die eine Frage ist dabei, wer die Verantwortung für die Schäden an der Kaimauer übernehmen muss. Eine zweite, ganz andere Frage ist, ob die Schäden an der Kaje notwendigerweise zu geschäftlichen Einbußen im ersten Betriebsjahr führen. Das ist der Hintergrund des Spielchens um den Eröffnungstermin.

Denn natürlich wird ein derartiger Großbetrieb trotz aller Probephasen nicht für die ersten Monate volle Auslastung planen. Im Gegenteil: Die Eurogate rechnete schon vor der Diskussion über die Bauschäden mit Verlusten im ersten Betriebsjahr. Diese drohen nun zu steigen.

Verzögerungen bei Großprojekten sind normal. Selten haben Bauherren das Glück, wie im Falle des Containerterminals IV in Bremerhaven, dass die Baufirma vor dem Termin fertig wird. Die paar Monate Verzögerung werden, wenn der Hafen erst einmal läuft, schnell vergessen sein.

Wesentlicher sind zwei Fragen: Wie schnell wird der neue Hafen an das Verkehrsnetz angeschlossen? Und: Wie viele Schiffe sparen sich die lange Revierfahrt nach Hamburg, wenn sie in Wilhelmshaven abladen können?

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