Gewalt in afghanischer Provinz Logar: Gouverneur in Moschee getötet

Arsala Dschamal hielt eine Rede zum Opferfest Eid al-Adha, da detonierte eine Bombe in dem Gotteshaus. Vor dem Fest hatten die Taliban zu vermehrter Gewalt aufgerufen.

Sein Job kostete ihm das Leben: Gouverneur Arsala Dschamal (links). Bild: ap

PIL-I-ALAM/KABUL rtr/afp | In Afghanistan ist der Gouverneur der Provinz Logar am Dienstag bei einem Bombenanschlag in einer Moschee getötet worden. Arsala Dschamal sei ums Leben gekommen, als er anlässlich des ersten Tages des moslemischen Opferfestes Eid al-Adha eine Rede gehalten habe, sagte der Sprecher des Gouverneurs. Drei Menschen seien verletzt worden.

Später erklärte der Sprecher, eine weitere Person sei getötet worden. Seinen Angaben zufolge war der Sprengsatz in der Moschee versteckt und wurde ferngezündet. Die Nachrichtenagentur afp meldete, die Bombe sei in dem Mikrofon installiert gewesen, in das der Gouverneur sprach. Die Polizei teilte dagegen mit, es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt,.

Zu dem Attentat bekannte sich nach Behördenangaben zunächst niemand. Allerdings hatte der flüchtige Taliban-Anführer Mullah Omar vor dem Opferfest, einem der wichtigsten islamischen Feste, seine Kämpfer zu vermehrter Gewalt aufgerufen. „Mein Rat an alle Mudschahedin ist, gegen den Feind noch massiver als zuvor zu kämpfen“, erklärte er in einer per E-Mail verbreiteten Botschaft. Zudem warnte er davor, das Sicherheitsabkommen mit den USA zu unterzeichnen, das die Präsenz von US-Truppen in Afghanistan nach 2014 regeln soll.

Logar ist eine strategisch wichtige Provinz, die südlich der Hauptstadt Kabul liegt. Aufständische haben in letzter Zeit häufiger Anschläge auf Regierungspolitiker verübt und so vor dem Abzug der Nato-Kampftruppen für Unsicherheit gesorgt.

Erst vor einem Monat wurde bei einem ganz ähnlichen Attentat ein Bezirksgouverneur in der Provinz Kundus im Norden des Landes getötet. Mitte September wurde der Chef der Wahlbehörde in Kundus erschossen - nur einen Tag nachdem er erklärt hatte, die Gewalt gefährde die Rechtmäßigkeit der Wahl.

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