Unsere Autorin möchte nicht, dass Essen weggeworfen wird. Doch wie rettet man es am besten? Und was sind „Containern“, „Bändern“ und „Foodsharen“?
Die Länder scheitern daran, die Rettung von Lebensmitteln zu entkriminalisieren. Dabei gibt es viel Sympathie dafür, Strafbarkeit abzuschaffen.
Anna Gallina, Hamburgs Justizsenatorin, wollte Containern teilweise entkriminalisieren. Nun ist sie bei den anderen Ländern abgeblitzt.
Cem Özdemir „diskriminiert Fleisch und Milch“ nur vorsichtig. Seine Ernährungspolitik muss jetzt ihren Namen verdienen, auch gegen eine starke Lobby.
Grüne und FDP wollen, dass Containern künftig nur bei Hausfriedensbruch bestraft wird. Ein echter Vorstoß gegen Verschwendung sähe anders aus.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr gegen den Jesuitenpater, der Essen aus Müll von Supermärkten gerettet hatte. Der Priester protestiert.
Umweltaktivistin Melanie Guttmann geht containern und hat sich deswegen selbst angezeigt. Am Samstag wollen es ihr andere nachtun.
Pater Jörg Alt begrüßt, dass Agrarminister Özdemir Essensspenden erleichtern will. Wer Essen vor dem Müll rette, dürfe nicht bestraft werden.
Gegen Verschwendung: Agrarminister Özdemir setzt sich für einfachere Lebensmittel-Spenden ein. Der Handel solle abgelaufene Ware spenden anstatt wegwerfen.
Schwarz-Rot initiiert eine Bundesratsinitiative gegen Lebensmittelverschwendung. Die Euphorie für das Thema kommt erst kurz vor der Bundestagswahl.
Es ist richtig, dass Supermärkte nicht für ihren Müll haften müssen. Doch das Problem ist nicht das Containern, sondern Lebensmittelverschwendung.
Das Bundesverfassungsgericht hat keine Einwände gegen die strafrechtliche Verfolgung von Lebensmittelrettern. Die Urteile seien nicht willkürlich.
Caroline Kuhn und Franziska Schmitt sollen wegen Containerns bestraft werden. Jetzt ziehen sie vor das Bundesverfassungsgericht.
In Hamburg soll es ab 2020 einen Supermarkt geben, der nur abgelaufene Lebensmittel verkauft. Die Macher wollen Lebensmittelrettung etablieren.
Ein Bündnis aus 34 Organisationen will ein verbindliches Wegwerfverbot für Lebensmittel. Auch die Regeln für Haltbarkeitsdaten will es ändern.
AktivistInnen demonstrieren gegen den Wegwerfwahn, der Justizsenator unterstützt einen Hamburger Vorstoß zur Legalisierung des „Containerns“.
In Hamburg könnte Containern straffrei werden. Katharina Heinrich und Mischa Bareuther leben schon lange von Weggeworfenem.
Justizsenator Till Steffen will Lebensmittelrettungen entkriminalisieren. Alternativ könnte ein Wegwerfverbot für Nahrung kommen.
Beim Amtsgericht Hannover werden zwei Lebensmittelretter freigesprochen. Rechtlich bleibt das „Containern“ eine Grauzone.