Bewegungs-Kolumne 10.04.2018: Widerstand gegen Mietwucher

Mietende überall in Berlin engagieren sich gegen Verdrängung und Mietwahnsinn in der Stadt – ein Überblick.

Bild: dpa

Es ist bittere Realität, dass viele derjenigen Glücklichen, die offiziell in einem festen Mietverhältnis wohnen, zunehmend um ihre heimeliche Zukunft bangen müssen. Im Immobilienrausch der Großstädte wechseln Hauseigentümer fliegend, Mieten werden schnell angepasst und vermeintlich Altes wird oft zum Nachteil der Mietenden aufgehübscht.

Viele sind bereits verdrängt oder wohnen in inoffiziellen Mietverhältnissen ohne Meldeadresse und juristischen Rückhalt. Dieser Einblick kratz aber nur an der Oberfläche des Problems, denn sowohl in den Städten wie auch auf dem Land verschärfen sich die Ungleichgewichte um Wohnräume. Zeit etwas zu ändern.

Noch bis zum 14. April finden aus diesen Gründen die Aktionstage „Zusammensetzen- Gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ statt. In sämtlichen Stadtbezirken kommen Menschen zusammen und engagieren sich im Austausch und kreativen Aktion, um Alternativen für das Wohnen der Zukunft zu finden. So auch die Wohnenden im Helmholtzkiez. Sie sind gekommen, um zu bleiben. Viele sehen sich dort von einer akuten Verdrängungspolitik bedroht und möchten heute Abend im Nachbarschaftshaus Helmholtzplatz diskutieren, wie sie am besten solidarisch aktiv werden können. • 17 Uhr, 12.04., Raumerstraße 10, Prenzlauer Berg 

Auch seitens mancher Partei besteht Interesse daran zu wissen, wie es um die Lebensverhältnisse in den Kiezen steht. So sucht heute die Grünen-Bundestagsabgeordneten Lisa Paus auf der Straße mit Ihnen das Gespräch. Dafür wartet sie im Weitlingkiez in Lichtenberg vor dem hiesigen REWE auf Sie. Sie weiß, dass der Mietenwahnsinn längst schon kein Problem der Stadtmitte ist. • 17 Uhr, 12.04., Weitling Str. 59, Lichtenberg 

Auch in weiteren Bezirken treffen sich bis zum 14. April Menschen, um im Austausch die Zukunft urbanen Wohnens mitzugestalten. Alle Informationen und Veranstaltungen finden Sie auf: www.mietenwahnsinn.info

Zudem müssen Sie zahlreich zum kämpferischen Finale, der Großdemonstration „Widersetzen“ am Samstag, kommen. Hier geht es nicht um eine politische Symbolik, sondern um konkrete Alternativen für eine solidarische Wohnraumzukunft. • 14 Uhr, 14.04., Potsdamer Platz, Mitte

Um Stadtgestaltung geht es auch noch am Sonntagabend in einem Diskussionsvortrag zum Thema „Stadt für Autos oder Stadt für Menschen?“. Unverständlich scheint es, dass mit dem weiteren Ausbau der A100 noch mehr Autos in die Stadt gespült werden sollen, obwohl es an Wohnungen und öffentlichen Wegen mangelt – eine Vortrag von Dr. Tim Lehmann. Anmelden können Sie sich für die Veranstaltung auf www.rosalux.de. • 15 Uhr, 15.04., Kopenhagener Str. 9, Prenzlauer Berg, Teilnahmekosten 4 Euro

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