5 dinge, die wir gelernt haben
:

1 Karl hat Glück

Weder Volker Wissing noch Annalena Baerbock können ihr Diensthandy zücken, um mal auf Tiktok nachzuschauen, was die jungen Bür­ge­r:in­nen im Land so treiben. Der Grund: Die App kann auf Diensthandys der Bundesministerien nicht installiert werden, wie eine Recherche des Tagesspiegels ergab. Zu gefährlich, wegen China. Ausnahme: Karl Lauterbach, der darf das und erklärt seinen fast 145.000 Followern, was etwa das Problem mit Fallpauschalen ist, in seinem eigenen Tiktok-Fomat „Karltext“. Der Workaround: ein externer Server.

2 Karl trägt oben ohne

Lauterbach hat nicht nur Tiktok, er hat auch die Maske ab. Nachdem bis auf wenige Ausnahmen – Pflegeheime, Kliniken, Praxen – die Maskenpflicht gefallen ist, geht man auch ins Gesundheitsministerium seit März wieder nackt im Gesicht. „Wir sind mit unseren betriebsinternen Regeln jetzt dazu übergegangen, dass die Maske nicht mehr getragen werden muss. Ich muss auch diese Normalität leben“, erklärte Lauterbach. Du musst nicht, Karl, du darfst, wie bei Tiktok.

3 Die Bahn ist zu Frauen* freundlich

Auch in der Bahn dürfen Menschen wieder wählen, ob und wie sie sich und andere vor Viren schützen wollen. Und gewählt wurde kürzlich auch die Bahn, allerdings zum „frauenfreundlichsten Unternehmen des Jahres“, ausgezeichnet durch den Frauen-Karriere-Index. Zu 30 Prozent will die Deutsche Bahn bis Ende 2024 ihre Führungspositionen mit Frauen* besetzen. Die bisherigen Maßnahmen „zeigen jetzt schon ihre Wirkung“, erklärte Personalchef Martin Seiler.

4 Die AfD hat sich verkalkuliertAuch bei der AfD hat eine Frau in Führungsposition Wirkung gezeigt: Alice Weidel hatte 2017 132.000 Euro auf das Geschäftskonto ihres Kreisverbands überwiesen bekommen, laut Bundestag nahm sie damit verbotenerweise eine anonyme Parteispende an. Das verhängte Bußgeld: 396.000 Euro. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte jetzt das Urteil. Die AfD muss also dreimal so viel ausgeben, wie sie einst einnahm.

5 Auch Fußballer haben Feinde

Ein ganz legales Geschenk bekommen hat Lionel Messi. Die Fifa hat ihn zum besten Fußballer des Jahres 2022 gekürt und ihm einen Pokal überreicht. Messi wiederum schenkte 35 Spielern und Betreuern des argentinischen Weltmeisterteams 24-Karat-vergoldete iPhones 14, inklusive individueller Gravur, Gesamtwert: rund 200.000 Euro. Trotzdem wollen nicht alle Messis Freunde sein. Unbekannte Angreifer haben 14-mal auf den Supermarkt von Messis Schwiegervater geschossen und eine Botschaft hinterlassen: „Messi, wir warten auf dich.“ Oder auf seine Geschenke? Des einen Freud, des anderen Neid. (njb)