POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Freitag wird in der Meuterei eine Infoveranstaltung zu LGBT-Rechten in Kamerun stattfinden – wo diese besonders gefährdet sind. Nach einigen Dokumentarfilm-Screenings werden Aktivist*innen aus dem Land berichten und darstellen, welcher Verfolgung die Menschen, die für ihre Geschlecht und ihre Sexualität einstehen, ausgesetzt sind (Reichenberger Straße 58, 20 Uhr).

Zur gleichen Zeit wird in der Baiz die „FC Sankt Pauli Fußballfibel“ vorgestellt, die Herausgeber Fabian Fritz und Gregor Backes präsentierten die anek­dotenreiche Sammlung, die „einen sehr guten Einblick in das Innenleben eines besonderen Vereines“ gibt, wie der Veranstaltungstext berichtet. Nun sollte man dem Verein keinesfalls Vorwürfe machen, er setze sich seit Jahren nicht konsequent gegen Rassismus und Faschismus ein. Doch ist zu bedenken, dass er, bei aller Liebe, kein antikapitalistisches Unternehmen ist und dass hier wie bei jedem anderen Club in den höheren Ligen nicht einfach Proletenfußball von allen für alle gespielt wird. Der geschätzte Club weiß sich gut zu vermarkten und pflegt das Image des freundlichen Underdogs, aber sollte man sich davon nicht zu sehr verwirren lassen – auch das ist hier Marketing, auch hier ist man nicht gleich ein guter Mensch, wenn man ein Fan-Shirt erworben hat. Das jetzt mal nur so nebenbei gesagt (Schönhauser Allee 26 a, 20 Uhr).

Am Samstag wird in der Magdalenenstraße 19 zu Lichtenberg (ab 13 Uhr) ein Hoffest unter dem Motto „Aus der Platte in den Kiez“ gefeiert. Signalwirkung wird erhofft. Antifaschistische Initiativen aus Lichtenberg stellen sich vor, eine Ausstellung unter dem Titel „Die AfD als Partei der Bewegung“ wird eröffnet, ein Workshop wird den Antifeminismus der AfD untersuchen, der VVN-BdA führt im Kiez zu Orten, an denen „Harro Schulze-Boysen“ und die „Rote Kapelle“ aktiv waren. Am Abend gibt es dann Live-Musik, Info- und Essensstände gibt es ohnehin zuhauf.

Der Mittwoch schließlich lockt nach Prenzlauer Berg in das Lichtblick-Kino. Dort wird der neue, jüngst erschienene Dokumentarfilm „Im inneren Kreis“ gezeigt. Darin geht es um die verdeckte Ermittlerin „Iris Schneider“, die jahrelang in der linken Szene in Hamburg agierte und sogar Liebesbeziehungen zu Linken einging, der Polizist Simon B. wiederum war seit 2010 an der Heidelberger Universität im linken Milieu unterwegs, um die dortige Linke zu überwachen. Betroffene erzählen, zahlreiche Expert*innen kommen ebenso zu Wort. Anschließend stehen die Filmemacher*innen Hannes Obens und Claudia Morar Rede und Antwort (Kastanienallee 77, 20.30 Uhr).