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Am besten auch hier legalisieren und dann ordentlich Steuern drauf erheben. Das wäre das beste.
Die Initiative ist vermutlich aus zwei Gründen gescheitert. Zum einen ist bei Midterm-Elections die Wahlbeteiligung bei jüngeren Wählern geringer, eine Initiative bei den Wahlen 2012 dürfte bessere Chancen haben.
Der andere Grund ist die Formulierung der Initiative, die dafür gesorgt hat, das viele Hanffreunde nicht zugestimmt haben, weil es in mancher Beziehung ein Rückschritt zur derzeitigen Situation gewesen wäre, z.B. für die 500.000 Inhaber einer medizinischen Erlaubnis (genausoviele Stimmen fehlten der Initiative zufälligerweise zum Erfolg).
Es wären neue Einschränkungen, Verbote und Steuern eingeführt worden. Der Selbstanbau wäre eingeschränkt worden, und es wurde eine Kommerzialisierung befürchtet. Diese Aktivisten setzen auf die Jack Herer California Cannabis & Health Initiative (CCCH) im Jahre 2012 und auf eine Petition, die Obama und den Kongress zu einer Gesetzesänderung auf Bundesebene bewegen soll. Diese soll, im Gegensatz zur mangelhaften Proposition 215, eine echte Legalisierung bringen.
Mehr Infos auf http://www.newagecitizen.com/NoOnProp19.htm und den dort verlinkten Seiten.
Ich denke bei uns wird es in den kommenden 10-20 Jahren (gerne auch schneller!) Fortschritte geben. Man sollte einfach mal bei den Parteien nachschauen:
Während da nur Linke und Grüne (& Piraten?) die Legalisierung/Entkriminalisierung fordern, sind es bei den Jugendorganisationen schon Junge Grüne, Julis, Linksjugend, Jusos (und die jungen Piraten glaub ich) - Es stellt sich nur die Frage, inwiefern die das dann wirklich umsetzen - Stichwort Rot-Grün.
Aber vielleicht stehen die Chancen mit Rot-rot-Grün ja besser - da ständen 2 Legalisierungsparteien gegen eine prohibitionistische...
Es gab auch viele Hanf-Konsumenten die gegen eine Liberalisierung waren. Kam im Weltspiegel, war irgendwie wegen der Besteuerung oder so.
Da sieht man trotz der knappen Niederlage, wie fortschrittlich Kalifornien ist. In Deutschland befürworten nur etwa 20% eine Legalisierung von Hanf. Selbst die Verhängung von Bußgeldern, d.h. die Herabstufung zur einer Ordnungswidrigkeit scheint hier noch keine Mehrheit zu finden. Vielleicht passiert es eines Tages dann doch ganz schnell und pragmatisch wie mit der Wehrpflicht.
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kommentar Cannabis-Referendum: They'll be back!
Die Legalisierung von Cannabis in Kalifornien wurde mehrheitlich abgelehnt. Trotzdem wird die Rehabilitierung des Krauts weiter vorangehen.
Hanf bleibt auch in Kalifornien weiter verboten. Mehr als jene 44 Prozent, die Umfragen zuvor ermittelt hatten, kamen auch am Wahltag nicht zusammen, um einer Freigabe zuzustimmen. Die jungen Wähler unter 25 Jahren, von denen fast zwei Drittel eine Legalisierung unterstützen, gingen nicht in ausreichender Zahl zur Wahl, um die Mehrheit der älteren Gegner knacken zu können. Nur in der Bay Area um San Francisco lagen die Ja-Stimmen insgesamt vorn.
Und doch, so kommentierte auch der Rolling Stone, war dies keine verheerende Niederlage. Nur die starke öffentliche Unterstützung für die völlige Legalisierung hätte Gouverneur Schwarzenegger jene Rückendeckung gegeben, die es ihm schon erlaubte, den Besitz und Konsum von Marihuana zu entkriminalisieren. Seitdem ist das keine Straftat mehr, sondern zieht maximal ein Bußgeld von 100 Dollar nach sich.
Damit herrschen in Kalifornien wieder Verhältnisse wie in den liberalen siebziger Jahren, als unter Jimmy Carter ähnliche Bußgelder eingeführt worden waren. Erst mit der Ära von Ronald Reagan und George Bush senior begannen die Repression und der "war on drugs" mit all seinen negativen Begleiterscheinungen.
Auch wenn die kalifornische "Hanf-Revolution" jetzt ausgeblieben ist: die Rehabilitierung des Krauts wird weiter vorangehen. Schon vor der Wahl konnten sich 500.000 Kalifornier legal mit medizinischem Marihuana versorgen - und sie werden dies weiter tun. Die Aktivisten, die jetzt bei der Wahl unterlagen, wissen zudem: Jenes Referendum, mit dem einst Hanf zu medizinischen Zwecken zugelassen wurde, glückte auch erst im zweiten Anlauf.
Deshalb werden sie sich, nach einer Extradosis ihres bewährten Antidepressivums, mit Sicherheit die Parole des abgewählten Terminators zu eigen machen - "Ill be back!" - und noch einmal antreten.
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Kommentar von
Mathias Bröckers
Blogwart
Jahrgang 1954, ehemaliger Blogwart von taz.de; gehörte zur Gründergeneration der taz, war Kulurredakteur bis 1991, erfand die Seite „Die Wahrheit“, danach Kolumnist für die „Zeit“, die „Woche“ und Wissenschaftsautor im ARD-Radio. Schrieb zahlreiche Bücher, darunter internationale Besteller über Hanf (1993) und den 11.9. (2002, 2011), bloggt seit 2004 und beriet die taz seit 2006 bei ihrer Online-Entwicklung.