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: Mordermittlungen werden wohl eingestellt

NANTERRE | Die Mordermittlungen zum Tod von Palästinenserführer Jassir Arafat in Frankreich könnten bald eingestellt werden. Die Staatsanwaltschaft von Nanterre beantragte gestern, den Fall zu den Akten zu legen. Bereits im März hatte sie erklärt, Arafat sei nicht mit der radioaktiven Substanz Polonium vergiftet worden, wie es seine Witwe Suha vermutet. Über eine Einstellung der Ermittlungen müssen nun Untersuchungsrichter entscheiden.

Arafat war am 11. November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris im Alter von 75 Jahren gestorben. Zuvor hatte sich sein Gesundheitszustand in kurzer Zeit dramatisch verschlechtert. Da seine Witwe damals eine Obduktion ablehnte, blieb die Todesursache unklar.

Als Schweizer Experten berichteten, sie hätten in Proben aus den persönlichen Sachen Arafats eine erhebliche Konzentration des hochgiftigen Stoffs Polonium nachgewiesen, erstattete Suha Arafat im Jahr 2012 in Frankreich Anzeige. Im November 2012 ließ die französische Justiz schließlich Arafats Leichnam in Ramallah im Westjordanland exhumieren. (afp)