Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Es handelt sich um ein tolles Projekt, dass aus ideologischen Gründen abgeschossen werden soll. Bitt erst informieren und dann so einen Unsinn schreiben!
Die Objektivität ist nicht nur anzuzweifeln sondern auf Null sobald Pro-Gen-Wirtschaftsbetriebe ihre Finger auch nur Ansatzweise im Spiel haben!
...Könnte aber auch für ein Zusatzfach sorgen - Lobbyismus. Ohne ist heute wohl undenkbar, deshalb fängt man da auch schon mit der "Impfung" in der Schule an. Glaubt doch keiner, dass der CDUler da ernsthaft vorhatte so umzusetzten wie nach außen publiziert wurde... tröööt!
Sagt ja auch keiner, dass man nicht die biologischen Grundlagen vermitteln soll. Braucht man dafür Labore für zig Millionen Euro? Was hier passiert ist doch wie jede Menge Schwimmtechniken, im Hightec-Planschbecken vermittelt und dabei den Eindruck erweckt, dass jeder Problemlos den Atlantik durchkrault!
Von den Problemen, die es bei der Umsetzung im Labor gibt, abgesehen, stehen die hauptsächlichen Probleme mit der Agrogentechnik doch in einem größerern ökologischen, sozialen und ökonomischen Zusammenhang. Daher hat der Autor m.E. vollkommen recht! Niemand ist gegen solide Biologiegrundlagen, aber das wird dem Thema im entscheidenden gesamtgesellschaftlichen Kontext nicht ansatzweise ausreichend gerecht!
@Lisa Diese Argumentation ist falsch. Wenn Gentechnik ohne gravierende Nebenwirkungen funktioniert (und danach sieht es im Moment aus), dann ist es eine gute Technologie, die automatisch auch positive gesellschaftliche Auswirkungen, wie z. B. gesunkene Nachrungsmittelpreise zur Folge haben wird.
@ Esel
Natürlich sollte Gentechnik im Biologie-Unterricht thematisiert werden. Das ist ja auch schon seit Jahren der Fall.
Ein Schulprojekt, was aber scheinbar insbesondere damit wirbt, die ethische Bewertungkompetenzen der Schüler fördern zu wollen, muss sich da aber einen solchen Vorwurf sehr wohl gefallen lassen.
@Chreng Wieso? Wo tut es dies denn nicht?
Sollte man Gentechnik nicht erstmal aus biologischer Sichtweise erklären und zeigen, wie man eigentlich mit den Organismen umgeht, anstatt über etwas rein theoretisch zu diskutieren?
So wie es in diesem Kommentar steht, habe ich das Gefühlt, dass es dem Kommentartor eher um Meinungsmache als um Meinungsbildung geht.
Gentechnik nur theoretisch und auf Ethik, Politik und Wirtschaft zu reduzieren, oder dort den Schwerpunkt zu setzen, ist wie Schwimmen nur in Physik zu behandeln.
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Gentechnik-Kunde: Das falsche Feld
Das Lernprojekt muss sich Zweifel an seiner Objektivität gefallen lassen
Der Einsatz von Gentechnik bei der Produktion von Nahrungsmitteln wie Mais oder Zuckerrüben ist höchst umstritten. Also, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) Anfang des Jahres, sollte man das Thema an die Schulen bringen und die Schüler „in die Lage versetzen, sich selbst ein Urteil sowohl über Nutzen als auch Risiken zu bilden“. Zunächst eine gute Idee.
Was aber ist aus dem diesem Lernprojekt namens Hannover-Gen geworden? In Frage steht, ob es objektiv gestaltet wurde. Daran sind Zweifel angebracht – schließlich wurde das Projekt von Wirtschaftsbetrieben mitfinanziert, die mit Gentechnik Geschäfte machen.
Die Finanzierung wirkt dubios, ebenso wie die Grundkonzeption des Lernprojekts: An vier hannoverschen Schulen hat man teure Gentechnik-Labore eingerichtet, in denen die Schüler selbst Versuche durchführen konnten. Schwerpunktmäßig ging es also darum, die Gentechnik als biotechnische Frage zu behandeln.
Dem Lernziel Meinungsbildung ist mit diesem Zugriff nicht gedient: Dazu hätte man das Lernprojekt in den Fächern Politik, Ethik und Wirtschaft ansiedeln müssen. Diese Aspekte aber wurden klein gehalten – zugunsten einer technisch-praktischen Auseinandersetzung. Den Vorwurf mangelnder Ausgewogenheit, den nun Umweltschützer erheben, muss sich „Hannover-Gen“ gefallen lassen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Klaus Irler
Hamburg-Redakteur
Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.
mehr von
Klaus Irler