PionierInnen der USA: mächtige Schwarze und mächtige Frauen

Condoleezza Rice, 52, im damals noch segregierten Birmingham, Alabama geboren, wurde eine der ersten schwarzen Schülerinnen des Birmingham Southern Conservatory of Music. Wegen ihrer Rolle in der Regierung Bush lehnen viele Schwarze Rice als „sister“ ab.

Colin Powell, 69, wurde 2001 zum ersten schwarzen US-Außenminister berufen. Der Exgeneral und Held des 1991er-Golfkrieges konnte sich nie gegen die Hardliner im Kabinett behaupten. Unvergessen ist sein Auftritt im UN-Sicherheitsrat zu Massenvernichtungswaffen im Irak.

Al Sharpton, 52, bewarb sich 2004 vergeblich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Der Priester, Bürgerrechtler und Aktivist aus New York mit Erfahrung als Tourmanager James Browns gilt als unberechenbar. Er überlegt derzeit, noch einmal zu kandidieren.

Jesse Jackson, 65, war 1984 der erste Schwarze, der sich – erfolglos – um die Präsidentschaftskandidatur bewarb. Der durchaus umstrittene Bürgerrechtler, Priester und Weggefährte Martin Luther Kings bindet große Teile der schwarzen Wählerschaft an die Demokratische Partei.

Martin Luther King Jr., ermordet 1968, ist der Übervater der schwarzen, gewaltfreien Bürgerrechtsbewegung in den USA. Die „I have a dream“-Rede des späteren Friedensnobelpreisträgers beim „March on Washington“ 1963 gehört zum Unterrichtsstoff jedes Schulkinds.

Condoleezza Rice, 52, folgte Colin Powell als erste schwarze Frau ins US-Außenministerium. Zuvor hatte sie Bush als nationale Sicherheitsberaterin und Vertraute gedient. Erst im Januar dieses Jahres löste die Demokratin Nancy Pelosi sie als formal mächtigste Frau der USA ab.

Nancy Pelosi, 66, ist gerade zur ersten weiblichen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses gewählt worden. Sollten der Präsident und sein Vize ausfallen, säße die Demokratin im Weißen Haus. Näher ist noch keine Frau der Präsidentschaft gekommen – First Ladies ausgenommen.

Madeleine Albright, 69, wurde 1997 von Präsident Clinton zur ersten US-Außenministerin aller Zeiten berufen und war formal bis 2001 die mächtigste Frau der USA. Seit den 70er-Jahren hatte die vielsprachige Politikwissenschaftlerin demokratische Kandidaten beraten.

Sandra Day O’Connor, 76, war 1981 die erste Frau am Obersten Gerichtshof. Obwohl als Konservative nominiert, urteilte sie in Frauen- und Abtreibungsfragen eher moderat. Seit ihrem Ausscheiden Anfang 2006 ist der Gerichtshof wieder rein männlich.

Geraldine Anne Ferraro, 72, war als Vizepräsidentschaftskandidatin des Demokraten Walter Mondale 1984 die erste Frau, die für solch ein Amt nominiert wurde. Der Wahlkampf litt allerdings unter einer Steueraffäre von ihr und ihrem Mann – und die meisten Frauen stimmten gegen sie.