Telekom baut 1600 Stellen ab: Bonn verliert Jobs
Stellenabbau bei der Deutschen Telekom: Die zentrale Verwaltung soll deutlich verkleinert werden. 1.600 Jobs, vor allem im gehobenen Management, sollen wegfallen.
BONN/DÜSSELDORF dpa/dapd | Die Deutsche Telekom will nach einem Bericht des Handelsblatts in den kommenden Jahren bis zu 1.600 Stellen in der Bonner Zentrale streichen. Betroffen sei vor allem das gehobene Management.
Insgesamt sollten knapp 8 Prozent aller Posten in der Konzernverwaltung wegfallen, berichtete das Wirtschaftsblatt mit Berufung auf Konzernkreise. Ein Telekom-Sprecher wollte die Zahl auf Anfrage nicht bestätigen. Entgegen dem allgemein positiven Kurstrend fiel die Telekom-Aktie am Montag zeitweilig um 1,25 Prozent auf 10,705 Euro.
Der Telekom-Sprecher verwies auf das seit 2007 laufende Programm "Save for Service". Diesem Planungsprogramm werde natürlich auch die Telekom-Zentrale unterzogen. Derzeit würden die Verwaltungsfunktionen dahingehend überprüft, ob Prozesse vereinfacht oder besser organisiert werden könnten. Das umfasse rund 4.000 Aufgaben. Derzeit befinde sich das Projekt aber noch in einer sehr frühen Phase. Es könne aber sein, dass wie auch schon in anderen Bereichen bis zu 10 Prozent der Stellen reduziert würden. Das Projekt solle bis 2015 laufen. "Das wären dann bis zu 400 Stellen jährlich", sagte der Sprecher.
Schwerpunkt Kostensenkungen
Das Programm habe im Übrigen nicht den Stellenabbau im Fokus. Es gehe um Kostensenkungen. Das sei der Schwerpunkt. Auch wenn am Ende weniger Menschen in der Verwaltung arbeiteten, so könne er jetzt keine konkrete Zahl nennen, sagte der Telekom-Sprecher. Dazu sei es einfach noch zu früh. Wenn es dann in absehbarer Zeit an die Umsetzung der Planungen gehe, müssten natürlich auch die Gespräche mit den Sozialpartnern beginnen.
Mit ihrem Sparprogramm "Save for Service" hat die Telekom dem Zeitungsbericht zufolge von 2007 bis 2010 insgesamt 8,3 Milliarden Euro eingespart. Im ersten Halbjahr seien Konzernkreisen zufolge 900 Millionen Euro hinzugekommen. Der Großteil der Einsparungen stamme aber nicht aus dem Stellenabbau, sondern aus Synergien, heißt es.
Am Donnerstag will die Telekom ihre Zahlen für das erste Halbjahr vorlegen. Dabei halten etwa die Analysten der UniCredit Research die vom Konzern selbst in Aussicht gestellte Steigerung des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen für "konservativ". Telekom-Papiere notierten am Montagmittag knapp ein Prozent schwächer bei 10,75 Euro.
Leser*innenkommentare
franzUNDannie
Gast
1600 Jobs im mittleren Management streichen,
Geschlechterquoten einführen,
Beteiligungen in den USA und sonstwo sich zulegen,
Mrd.€ in Fehlinvestitionen bei mißglückten
Expansionsprozesse aufbauen und die deutschen
Arbeitnehmer für die eigene Dummheit bluten lassen,
vorher schon zig zehntausende Jobs gestrichen haben,
den Ausbau des Breitbandnetzes auf dem Land durch
Glasfaserkabel zum Erliegen gebracht haben
und sich die Manager von überall herholen,
aber nicht selbst Führungskräfte an Projektaufgaben
heranqualifizieren können, die Telekom ist
einer der idiotischten Firmen Deutschlands.
Mit dieser Managementphilosophie haben sie es nicht
verdient am Markt zu bestehen.
Und wer so fahrlässig die Zukunft von tausenden
Arbeitsnehmern an die Wand fährt, der soll nie
wieder Führungsfunktionen übernehmen!!
Wenn dieses mittlere Management etwas auf den Kasten
hat, sollte es bei den Anteilseignern der Telekom
um Entlassung der gesamten Vorstandsriege
werben. Sie haben nichts mehr zu verlieren.
Denn es wird bei diesen 1600 Entlassenen nicht bleiben. Der Konzern wird in seiner Struktur
aufgelöst und durch andere Mitarbeiter
die absolute Managementmacht auf ein Maximum ausgebaut. Wehrt Euch gegen diese Pfuscher, gleich
mit welcher Designerfratzen und Kungelabschlüssen
diese hier den großen Max/die große Prolline machen.
Hans Dampf
Gast
Das hört sich vor allem nach Hardcore-Mobbing an, denn auf andere Weise können Arbeitsverhältnisse nicht einfach beendet werden, nur weil es dem Vorstand gefällt. Mobben, degradieren, entmündigen, ohne Arbeit in leeren Büros sitzen lassen: das sind die Methoden, die hier angewandt werden. Wer das gut heißt, sollte sich mal in die Situation der Betroffenen hineinversetzen!
Leser Ratte
Gast
"1.600 Jobs, vor allem im gehobenen Management, sollen wegfallen."
Das hört sich viel versprechend an:
Weniger wichtig.
Weniger teuer.