Polizei räumt besetzte Akropolis: Kulturarbeiter im Tränengas

Unter Einsatz von Gewalt beendete die griechische Polizei eine Streikblockade auf der Akropolis. Touristen zeigten nur wenig Verständnis für den Protest der Angestellten des Kulturministeriums.

Die Polizei macht hier auf rabiate Weise den Weg frei für den täglichen Besucherstrom. Bild: reuters

ATHEN dapd | In Griechenland hat die Bereitschaftspolizei am Donnerstag die Blockade der Akropolis durch Mitarbeiter des griechischen Kultusministeriums aufgelöst. Die Beamten kamen durch einen Seiteneingang auf das Gelände und setzten Tränengas ein. Rund hundert Demonstranten hatten das Wahrzeichen am Mittwochmorgen wegen ausgebliebener Gehaltszahlungen besetzt, sich dort verbarrikadiert und die Eingänge verriegelt. Sie forderten von der Regierung 22 Monatsgehälter. Die griechische Regierung hat die Gehälter der Staatsbediensteten wegen der schweren Finanzkrise gekürzt.

Die Polizei traf am Donnerstagmorgen in Kampfausrüstung auf dem Gelände ein, nachdem ein Gericht die Besetzung für illegal erklärt hatte. Weder die Bereitschaftspolizei noch Gewalt werde den Streik beenden, skandierten die Demonstranten. Mindestens einer von ihnen wurde in Handschellen abgeführt. Dutzende Touristen schauten zu, wie der Protest aufgelöst wurde und machten Fotos von der Bereitschaftspolizei.

Die Protestaktion traf bei den Reisenden auf wenig Verständnis. "Sicherlich haben die Arbeiter das Recht zu protestieren", sagte die spanische Touristin Ainhoa Garcia. Doch schließlich kämen die Menschen aus allen Teilen der Welt, um die Akropolis zu sehen, und nun sei ihnen der Zugang versperrt. Eine argentinische Touristin fand noch schärfere Worte. "Es ist eine Schande", sagte Veronica Traverso. "Wir werden niemandem einen Griechenlandbesuch empfehlen." Schließlich könnten sie ja nichts für die finanziellen Schwierigkeiten des Landes. Sie sei nur für zwei Tage in Athen gewesen und müsse in wenigen Stunden abreisen, ohne die 2.500 Jahre alte Bauwerk besichtigt zu haben.

Die Mitarbeiter des griechischen Kultusministeriums, die auf archäologischen Stätten landesweit arbeiten, haben sich wiederholt über ausgebliebene Gehaltszahlungen beschwert. Auch die Akropolis wurde schon bestreikt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.