Piotr Trochowski beim FC Sevilla: "Ich mag die Sonne"

Piotr Trochowski möchte sich im Trikot des FC Sevilla für die Nationalelf empfehlen. Am Donnerstag will er gegen Hannover punkten – nach einem 1:2 im Hinspiel.

Sonnenlächeln im Sonnenland: Piotr Trochowski bei der Vorstellung in Sevilla. Bild: reuters

HANNOVER taz | Piotr Trochowski hat einen Tipp für den Stadtbummel in Sevilla. Die Altstadt mit der Kathedrale und den kleinen Gassen sollten die Fans von Hannover 96 nicht auslassen, nur eines dabei nie und nimmer tun: sich in grüne Kluft kleiden.

"Dann müssen sie sich verstecken", weiß der Neuzugang des FC Sevilla, der rasch gelernt hat, dass die Vereinsfarbe des Lokalrivalen Betis ein rotes Tuch darstellt. Was so weit ging, dass die Gattin des Vereinspräsidenten Trochowskis Frau Melanie den Rat erteilte, alles Grüne aus dem Kleiderschrank zu räumen. Neue Länder, neue Sitten.

Trochowski hat es so gewollt und sich bis 2015 an den Klub gebunden, der am Donnerstagabend gegen Hannover 96 um den Einzug in die Europa League kämpft (21.05 Uhr/Sport1). "Unser Stadion ist ein Hexenkessel. Wir werden mit der Kulisse das Spiel umbiegen", glaubt der 27-Jährige, der nicht nur für Hannovers Anhänger, sondern auch Sevillas Trainer Marcelino Garcia Toral als Ratgeber fungiert.

Trochowski beherrscht die spanische Sprache seit seinen Internatszeiten beim FC Bayern, Land und Leute sagen ihm zu, und nicht einmal die andalusische Hitze macht ihm etwas aus: "Ich mag die Sonne."

FC Sevilla nicht vom Spielerstreik betroffen

Und der Spielerstreik in der Liga? "Der FC Sevilla gehört zu den Klubs, die diese Probleme nicht haben." Das erste Gehalt habe er pünktlich bekommen, die ersten Eindrücke sind bestens, zumal er meist als "offensive Sechs" randurfte. Dummerweise ist das erste – und bislang einzige – Pflichtspiel schiefgegangen. Bei der 1:2-Hinspielniederlage in Hannover war zu sehen, wie schwer die Eingewöhnung fällt.

"Ich war weder mit meiner noch mit der Mannschaftsleistung zufrieden", gestand Trochowski. Er hatte gedribbelt, wo er abspielen hätte müssen; er hatte den Ball lang geschickt, wo ein kurzer Pass angesagt gewesen wäre. Und als er irgendwann die Kugel ganz hoch ins Fangnetz der 96-Kurve drosch, lachten ihn jene Fans aus, die eigentlich mit dem Hamburger SV eine Freundschaft verbindet.

Da wurde der Kreative im Mai beim letzten Saisonspiel ziemlich stillos verabschiedet. Sechseinhalb Jahre spielte er für den HSV und machte in dieser Zeit neben 180 Bundesligaspielen auch 35 Länderspiele. Die Hansestadt verließ der Techniker dennoch als Unvollendeter; als einer, der seine Begabung nie ganz in Leistung über einen längeren Zeitraum umzusetzen vermochte.

Obwohl Bundestrainer Joachim Löw weder anrufe oder schreibe, liebäugelt er mit der Teilnahme an der auch in seinem Herkunftsland Polen ausgetragenen EM 2012. "Ich hoffe auf meine Chance, wenn ich in Sevilla spiele." Dabei ist noch nicht mal ganz sicher, ob Trochowski am Donnerstag gegen Hannover auflaufen darf.

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