Drei Tote im Grenzgebiet : Pakistan blockiert Nato-Routen
Nach Angabe Pakistans wurden bei einem Nato-Angriff im Grenzgebiet zu Afghanistan drei Soldaten getötet. Daraufhin blockiert der Staat die Versorgungsroute der Allianz.
PARACHINAR/PESHAWAR/ISLAMABAD reuters/afp/dapd | Bei einem Nato-Angriff in Pakistan sind nach Angaben aus Regierungskreisen drei Soldaten getötet worden. Hubschrauber der Allianz hätten am Donnerstag im Nordwesten an der Grenze zu Afghanistan ein Dorf beschossen, sagte ein pakistanischer Regierungsvertreter.
Die Getöteten seien Mitglieder einer paramilitärischen Einheit zum Schutz der Grenze gewesen. Drei weitere Männer wurden demnach verletzt. Sollte die Darstellung zutreffen, wäre es der vierte grenzüberschreitende Angriff in den vergangenen Tagen. Pakistan hat erklärt, es erwäge verschiedene Optionen, um auf die Angriffe zu reagieren. Als erste Reaktion auf den Vorfall hat Pakistan die Versorgungswege der internationalen Truppen nach Afghanistan blockiert.
Vor wenigen Tagen hatte Pakistan damit gedroht, die Nato-Konvois nicht länger zu schützen, sollte die Militärallianz weiter Hubschrauberangriffe auf pakistanischem Boden fliegen. Eine Sprecherin der Nato-geführten Isaf-Truppe sagte, kein Hubschrauber der internationalen Streitkräfte habe die Grenze überquert. Es seien Taliban-Positionen im Osten Afghanistans angegriffen worden.
Die Isaf arbeite mit den pakistanischen Stellen daran, den Vorfall aufzuklären. Die USA haben in jüngster Vergangenheit ihre Drohnen-Angriffe auf vermutete Extremisten-Stellungen in der pakistanischen Provinz Nord-Waziristan fortgesetzt.
Als Reaktion auf den Vorfall hat Pakistan die Versorgungswege der internationalen Truppen nach Afghanistan blockiert. Aus Sicherheitsgründen dürften Konvois der Nato die Grenze vorübergehend nicht überqueren, sagte ein Vertreter der pakistanischen Grenzeinheiten am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Ein US-Diplomat bestätigte, dass Lastwagen der internationalen Truppen den Grenzposten Torkham in der nordwestpakistanischen Region Khyber nicht passieren durften. Durch die Region laufen die Versorgungsrouten der Nato für die ISAF-Truppen im benachbarten Afghanistan.
Leser*innenkommentare
Kritische Stimme
Gast
Ich muss immer wieder zurueckdenken an ein Kommentar in guardian.co.uk 13/8/2008 von Simon Jenkins:" In Europe,as in Asia,NATO leaves a trail of catastrophe.This outdated military alliance is playing with fire in Russia.In Pakistan and Afganistan it is playing with dynamite".Die Welt hat sich noch nichts veraendert und Europa hat noch nichts dazugelernt Es ist hoechste Zeit die NATO zu ersetzen von einer europaeischen Organisation,dann koennen wir in Europa selbst ueber Krieg und Frieden entscheiden
pez
Gast
Faellt eigentlich irgendeinem am weltgeschehen interessierten menschen auf, dass bei berichten ueber die im september sehr gehaeuften drone attacks in pakistan nur ueber die toetung von (suspected) militants berichtet wird, ueber zivile opfer jedoch nicht, obwohl in pakistanischen medien diese (in unterschiedlichen zahlen)sehr wohl berichtet wird?